Intelligenter Speicher verstärkt das Stromnetz

Fechheim in der Nähe der oberfränkischen Kreisstadt Coburg ist ein kleines Dorf, in dem Photovoltaikanlagen einen wahren Siegeszug angetreten haben. Auf vielen Dächern glänzen die blauen Module und erzeugen umweltfreundlichen Sonnenstrom. An schönen Tagen kommt es vor, dass mehr Strom erzeugt und eingespeist wird, als das Niederspannungsnetz in Fechheim verträgt. Durch die Einspeisung des Solarstroms entstehen Spannungsspitzen von zum Teil mehr als 250 Volt. Eigentlich müsste der örtliche Netzbetreiber, die SWN Stadtwerke Neustadt, das Niederspannungsnetz deshalb ausbauen. In der Praxis heißt das: Boden aufgraben und dickere Kabel verlegen – aufwändig, teuer und mit Baulärm für die Anwohner verbunden.
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Freiflächenanlagen: Ost-West ist das neue Süden!

„Warum sollte man die Module einer Freiflächenanlage nach Osten und Westen ausrichten, wenn der Solarertrag bei Südausrichtung doch am größten ist?“

Diese Frage stellen sich viele Interessierte, wenn sie das erste Mal von einer Ost-West-Freiflächenanlage hören. Beträgt doch der Minderertrag einer Ost-West-Anlage im Vergleich zu einer Südanlage im Durchschnitt knapp 14 Prozent.

Staats mit Beschriftung
IBC-Solarpark in Staats (Sachsen-Anhalt) mit unterschiedlich ausgerichteten Modulen

Doch im Gegenzug sind die Betriebs- und Investitionskosten von Ost-West-Anlagen geringer, denn die spezielle Bauweise der Module als „kleine Dächer“ führt zu einer besseren Ausnutzung der Fläche. So kann im Vergleich zur Südausrichtung beinahe die doppelte Modulleistung realisiert werden. Entsprechend verteilen sich die Pachtkosten des Grundstücks auf mehr Leistung, was dazu führt, dass die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) sinken. Das Gleiche gilt natürlich auch für weitere Fixkostenblöcke, wie zum Beispiel Projektentwicklungs- und Netzanschlusskosten. (mehr…)

Sonnenstunden im Jahr 2012: die Einstrahlungskarte des Deutschen Wetterdiensts

Nach der Betrachtung der Sonnen- und Ertragsjahre 2010 und 2011 in früheren Beiträgen möchte ich in diesem Beitrag die Sonnenstunden des Jahres 2012 analysieren. Eingangs kann schon mal zusammengefasst werden, dass die Einstrahlungswerte 2012 im deutschen Flächenmittel mit 1.096 kWh/m² sehr sonnig ausgefallen sind. Dieser Wert kommt allerdings nicht ganz an die Spitzenbedingungen des Vorjahres 2011 mit einer mittleren Sonneneinstrahlung von 1.134 kWh/m² heran.

GlobalstrahlungDie konkrete Verteilung über Deutschland zeigt die Einstrahlungskarte des Deutschen Wetterdiensts (DWD) anhand von Globalstrahlungsdaten auf die horizontale Ebene. Demnach lag das Flächenmittel 2012 über ganz Deutschland um 3,9% höher als der 30-jährige Einstrahlungsdurchschnitt der Jahre 1981 bis 2010. Zu erwähnen ist, dass inzwischen das langjährige Einstrahlungsmittel aus 30 Jahren errechnet wird – bis zum Jahr 2011 wurde als Vergleichsbasis das 20-jährige Mittel der Jahre 1981 bis 2000 angesetzt. Da die Sonne in den vergangenen zehn Jahren überdurchschnittlich gut schien, fällt der 30-Jahres-Mittelwert um knapp 2% höher als der 20-Jährige aus. (mehr…)

IBC Solarstromrechner: Runter mit den Nebenkosten dank PV

IBC Solarstromrechner_Maske Der Blick auf die Stromrechnung verursacht oft Frust, denn die regelmäßigen Preiserhöhungen der Stromkonzerne lassen die Nebenkosten für Privathaushalte seit einigen Jahren immer weiter ansteigen. Doch es gibt auch gute Nachrichten. Erstens: Die Selbstversorgung mit Strom aus der eigenen Solaranlage ist auf die Kilowattstunde bezogen inzwischen um einiges günstiger als der Strom vom Energieversorger. Zweitens: Der Eigenverbrauch bietet langfristig Schutz vor steigenden Strompreisen. Denn wer als Hausbesitzer heute in ein Photovoltaik(PV)-System investiert und den Strom soweit wie möglich selbst verbraucht, kann mit einem konstant niedrigen Strompreis für einen Zeitraum von 20 Jahren und mehr rechnen. (mehr…)

Die Energiewende muss nicht teuer sein

Sonne-ueber-Modul_geschnittenDer Wahlkampf zur Bundestagswahl geht jetzt in die heiße Phase und die Energiepolitik ist eines der dominierenden Themen. Mit Vorschlägen, wie der erfolglosen „Strompreisbremse“ von Umweltminister Altmaier, wird aber bislang an den falschen Stellschrauben agiert. Was mich dabei erstaunt ist, wie konsequent es die Politik schafft, den Willen der breiten Bevölkerung auszublenden. 76 Prozent der Deutschen haben sich in einer Umfrage von Infratest dimap für die Energiewende ausgesprochen und sind bereit, sich persönlich zu engagieren und in alternative Energien zu investieren. Überwältigende 94 Prozent der Bürger fordern aber auch ganz klar, dass sich alle Teile der Gesellschaft beteiligen und eine gerechte Umverteilung der Kosten für die Energiewende erfolgt.

Dass hier ganz dringend die Weichen neu justiert werden müssen und können, zeigt die vom Öko-Institut im Auftrag von Greenpeace vorgelegte Studie. Sie belegt, dass die Strompreise für Privathaushalte im kommenden Jahr sogar reduziert werden könnten, wenn die großen Energiekonzerne die gesunkenen Erzeugungskosten und die – vor allem dank der Erneuerbaren Energien – niedrigen Börsenstrompreise auch an alle Verbraucher weitergeben würden. Die Energiekonzerne denken aber gar nicht daran und fahren lieber noch mehr Gewinne ein – betriebswirtschaftlich verständlich, aber keinesfalls gerecht in einer Gesellschaft, die sich für die Energiewende entschlossen hat. (mehr…)