Aktuelle Herausforderungen der globalen Seefracht

Für den Welthandel ist die globale Seefracht das wichtigste Verkehrsmittel. So werden heutzutage gemessen am Gewicht rund 90 Prozent der Waren, die über Grenzen transportiert werden, über den Schiffverkehr abgewickelt. Kein Wunder, denn aufgrund der hohen Wirtschaftlichkeit und Sicherheit liegen die Vorteile klar auf der Hand. Allerdings ist der Erfolg der Seefracht auch von vielen Faktoren abhängig. Dabei steht die Branche derzeit vor enormen Herausforderungen, die weltweit ihre Spuren hinterlassen, zu hohen Transportkosten und leider auch zu Verspätungen führen.

Seit Beginn der Corona Pandemie ist die Lage im Asien-Europa-Handel höchst angespannt. Die sehr starke Nachfrage an Seefracht aus Asien nach Europa in Verbindung mit den nicht ausreichenden Kapazitäten der Reedereien führen aktuell zu einer überaus hohen Auslastungsquote im Schiffverkehr. Zusätzlich sind Leercontainer Mangelware. Standard- wie auch Spezialcontainer sind aufgrund der hohen Nachfrage und Volumenverschiebung durch Reedereien kaum verfügbar – und die Engpässe werden täglich größer. Unvorhergesehene Ereignisse, wie beispielsweise eine im Suezkanal feststeckende Ever Given wie im Frühjahr 2021, und auch die immer wieder auftauchenden Corona-Fälle in der Welt, die z.B. zu Hafenschließungen führen, verschärfen die Situation natürlich zusätzlich.

Die Folge bis heute? Ein massiver und nahezu wöchentlicher Preisanstieg sowie eine hohe Verspätungsquote der Schiffe, die oftmals 4-6 Wochen im Voraus ausgebucht sind. Und das merken leider auch wir bei IBC SOLAR.

Die Fakten auf einen Blick

Unter normalen Bedingungen dauert es im Durschnitt rund 40 Tage bis ein Seefrachtcontainer nach der Entleerung wieder befüllt ist. Momentan hat sich dieser Wert enorm gesteigert und beläuft sich auf 52 Tage. Experten prognostizieren sogar eine weitere Steigerung und schätzen, dass sich dieser Wert in naher Zukunft bei rund 60 Tagen einstellen wird. Das entspricht einer Verlängerung der Ladedauer von 50 Prozent.

In diesem Zusammenhang schaffen es aktuell auf der Route Asien – Nordeuropa nur 25 Prozent der Schiffe pünktlich in den Zielhafen. Der Großteil verspätet sich im Durschnitt um ungefähr acht Tage. Darüber hinaus wurden mehr als acht Prozent der Schifffahrten auf dieser Route im Oktober storniert.

Auch in Sachen Preise und Ankunft gibt es in der globalen Seefracht viele Herausforderungen. So ist es mittlerweile keine Seltenheit mehr, dass sich der Ankunftshafen (Port of Delivery) zwei bis dreimal ändert. Das ist insofern problematisch, als dass der Nachlauf der Container dadurch nur schwer planbar ist. Gleichzeitig befinden sich die Containerpreise weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Hinzu kommt, dass vertraglich zugesagte Preise und Termine schlichtweg nicht eingehalten werden.

Die Bedeutung für IBC SOLAR

Es ist kein Geheimnis, dass wir in Anbetracht unseres Portfolios sehr auf die Schifffahrt angewiesen sind. Entsprechend führen die aktuellen Probleme auf der Route Asien – Nordeuropa (wie in vielen anderen Branchen) auch bei uns zu der ein oder anderen Lieferverzögerung. Wann immer möglich weichen wir auf alternative Beschaffungswege aus, wie beispielsweise die Bahn, jedoch können diese die Verspätungen durch die Seefracht nicht abdecken. Zusätzlich sichern wir uns durch langfristige Logistikverträge Frachtkapazitäten. Es bleibt nur zu hoffen, dass eine Entspannung der Lage in nicht allzu ferner Zukunft liegt. Wir dürfen gespannt sein.

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