A [1]ls unser Partner Sungrow [2] vor kurzem seinen neuen Hybridwechselrichter ankündigte, war natürlich auch bei uns die Spannung groß. Die ersten Informationen rund um das neue Produkt waren schon einmal vielversprechend. Umso mehr freuten wir uns, dass wir als erstes und bisher auch einziges Unternehmen die Möglichkeit hatten, einen ersten Prototypen des Wechselrichters vorab einmal genauer anzuschauen und zu testen. Unser Fazit? Wir sind begeistert! Aber lesen und überzeugen Sie sich selbst.
Sungrows neu entwickelter dreiphasiger Hybridwechselrichter wird schnell an Beliebtheit gewinnen. Dessen sind wir uns sicher. Er ist blitzschnell installiert, preislich unschlagbar und in den Leistungsklassen 5/6/8/10 kW erhältlich. Bei diesen Argumenten sagten unsere Produktmanager natürlich nicht „nein“, als es darum ging, den Wechselrichter im „Vorserienstand“ einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Fakten:
Der neue Hybridwechselrichter ist eine Kombination aus Photovoltaik- und Batteriewechselrichter und lässt sich mit den aktuell führenden Speichern kombinieren. Daher muss nur ein Wechselrichter installiert werden. Er ist mit jeweils zwei unabhängigen MPP-Trackern bei drei PV-Eingängen sowie einem zusätzlichen Batterieeingang ausgestattet, die eine Ost-West-Ausrichtung und eine komplexe Stringverschaltung auf dem Dach ermöglichen.
Eines der absoluten Highlights ist, dass die Backup-Funktion des neuen Hybridwechselrichters keine zusätzliche Hardware benötigt. Das erspart den Kauf einer zusätzlichen Backup-Box und daher weitere Kosten. Einen kleinen Wehmutstropfen gibt es jedoch: Die Backup-Lösung ist im Allgemeinen auf die Nennleistung des Wechselrichters (max. 10 kVA) begrenzt und erfordert für Wärmepumpe, Licht, Kühlschrank und Co einen gewissen Grad an Verkabelungsaufwand in der Hausinstallation. Das Gerät ist zwar zu 33 Prozent schieflastfähig (3,3 kVA pro Phase) und verträgt auch mal für fünf Minuten eine 20-prozentige Überlast – für das dauerhafte Betreiben des kompletten Hausanschlusses ist es aber nur bedingt geeignet, da der kritische Lastenausgang maximal die Nennleistung des Wechselrichters liefert, aufgeteilt auf drei Phasen. Die Entscheidung, ob oder wie viele der Verbraucher direkt an den Wechselrichter zur Backup-Nutzung angeschlossen werden können, muss daher individuell vom Installateur vor Ort entschieden werden. [3]
Doch eines ist sicher: Der Preis ist unschlagbar. Kunden erhalten eine Garantie für 10 Jahre und sparen sich die Backup-Box. Darüber hinaus liefert Sungrow auch gleich den Smart Meter und Wifi-Dongle. Somit fallen keinerlei Zusatzkosten an. Die Möglichkeit einer LAN- und WiFi-Verbindung schafft Flexibilität. Definitiv ein „nice-to-have“, wobei wir bei IBC SOLAR [4] immer eine LAN-gebundene Verbindung zum Netzwerk empfehlen, um einen störungsfreieren Betrieb über einen langen Zeitraum zu gewährleisten. Darüber hinaus ist die Inbetriebnahme nur über WiFi und Smartphone möglich.
Die Installation:
Die Installation setzt neue Maßstäbe: Kein Abnehmen eines Deckels und viel Platz bei der Installation, da Anschlussbereich und -stecker frei zugänglich sind. Damit ist keine lästige Fummelei mehr notwendig. Es geht blitzschnell, macht Spaß und ist durchdacht. So sorgt eine bereits integrierte Wasserwaage für das richtige Lot, ohne viel Werkzeug. Das Gerät ist mit 27 kg recht leicht und für eine 1-Mann-Montage konzipiert – so schwebt der Wechselrichter quasi von ganz allein an die Wand.
Zudem ist eine Verpolungssicherheit zwischen den PV- und Batterieeingängen garantiert: Während die PV-Seite mit MC4-Steckern verbunden wird, nutzt Sungrow auf der Batterie-Seite Sunclix-Stecker. Die Kommunikation zwischen Sungrow und dem externen Smart Meter funktioniert dabei über eine frei klemmbare RS485 Verbindung. Die Stecker für die AC-Anschlüsse sind leicht zu montieren und werden einfach aufgeklappt. In unserem Test hätte man den Backup-Ausgang jedoch mit dem Netzausgang leicht vertauschen können. Auf unseren Rat hin wird Sungrow hier schnell mit entsprechenden und farblich markierten Steckern Abhilfe schaffen. Damit wäre eine Verpolung prak [5]tisch ausgeschlossen.
Die Kompatibilitäten und Möglichkeiten:
Für den intelligenten Betrieb von Wärmepumpen, bringt der Wechselrichter eine SG-Ready-Schnittstelle mit. Dies wurde von unserer Seite jedoch nicht getestet. Was wir sagen können ist, dass dadurch ein intelligenter Betrieb unterschiedlichster Wärmepumpen möglich sein wird.
Den größten Umfang an Möglichkeiten bietet der Betrieb des neuen Hybridwechselrichters zusammen mit unserer Energieplattform efa:home [6]. Die Kombination beider Komponenten erlaubt beispielsweise den intelligenten Betrieb von Ladesäulen und eine auf Wetterprognosen basierende Ladung und Entladung des Speichers. Ohne den zusätzlichen Erwerb einer solchen Energieplattform ist dieses allein mit dem Sungrow-Hybridwechselrichter nicht möglich. Mit efa:home können zusätzliche PV-Wechselrichter betrieben und im Portal angezeigt werden. Zudem können Ladesäulen und weitere Großverbraucher eingebunden werden. Zusätzlich erhält der Kunde ein intuitives efa:home Endkundenportal. [7]
Das kleine Manko:
Bei diesem neuen Hybridwechselrichter gibt es wirklich nicht viel anzumerken. Lediglich im Bereich der Inbetriebnahme gibt es einen kleinen Punktabzug. So könnte beispielsweise die Bedienung der iSolarCloud App noch intuitiver und übersichtlicher gestaltet werden. Ebenfalls fehlt uns auch zusätzlich die Möglichkeit einer Inbetriebnahme über Laptop ohne App. Da es sich bei unserer Version um einen Prototypen gehandelt hat, arbeitet Sungrow hier aber bereits an entsprechenden Lösungen.
Ein genauer Blick in die Anleitung oder gar der Besuch eines Sungrow-Webinars ist aus unserer Sicht auf jeden Fall empfehlenswert. Nur das stellt sicher, dass der Ablauf am Ende klar ist und reibungslos funktioniert [8].
Das Fazit:
Der Wechselrichter ist nicht nur schön anzusehen und garantiert Spaß bei der blitzschnellen Montage, auch die kostenfreie Backup-Funktion ist einer der Faktoren, die den neuen dreiphasigen Hybrid sehr erfolgreich und beliebt machen werden. Kleine Schwächen gibt es bei neuen Produkten immer, wie wir wissen. Doch Sungrow wird hier sehr schnell aufholen. Daher unsere Empfehlung: Probieren Sie das neue Gerät aus [9]. Aufgrund der Einsparung von Kosten und Installationszeit können Sie nur profitieren.