[1]Am Sonntag, den 23.06.2019 ging es endlich los. Um 04:00 Uhr in der Früh startete für mich und für 14 weitere Schüler der Staatlichen Berufsschule Lichtenfels [2] am Nürnberger Flughafen das bevorstehende Abenteuer für die kommenden zwei Wochen: Ein Auslandspraktikum in Plymouth. Doch bevor ich in diesem Beitrag über meine Erlebnisse in England berichte, zunächst zu mir: Ich heiße Jennifer Blodgett und bin seit September 2018 Auszubildende zur Industriekauffrau bei IBC Solar [3].
Geplant wurde das Projekt „Auslandspraktikum“ von der Organisation „Tellus College [4]“, die Schülern aus verschiedenen Ländern die Möglichkeit eines Praktikums im Ausland mit Unterkunft anbietet. In dieser Zeit sollen die Praktikanten nicht nur die jeweilige Kultur und die Landesgewohnheiten, sondern auch die Arbeitswelt näher kennenlernen. IBC SOLAR [5] unterstütze das Projekt sofort und machte meine Teilnahme erst möglich. Das Prinzip war wie folgt: Während unserer Aufenthaltszeit übernachteten wir bei unterschiedlichen Gastfamilien, durften in verschiedenen Unternehmen als Praktikanten/innen reinschnuppern und konnten so einen ersten Einblick in die englische Arbeitswelt erhalten. Unsere Freizeit durften wir dabei selbst gestalten.
Die Erwartungen und Vorstellungen über meine Praktikumszeit in England waren vielseitig. Wie werden wir von unseren Gastfamilien und den Arbeitskollegen aufgenommen? Welche Beschäftigungen werden wir während der Arbeitszeit erledigen dürfen? Werde ich mit der Sprache zurechtkommen? Obwohl mir das alles und noch viel mehr im Kopf herumschwirrte, nahm ich die Herausforderung mit Vorfreude an und war gespannt, was da auf mich zukommt.
Als wir in Plymouth ankamen, haben die Gastfamilien bereits auf uns gewartet und uns alle herzlichst aufgenommen. Der Sonntag stand uns zur freien Verfügung und wurde zum Einleben in die neue Unterkunft und zum Kennenlernen der Gastfamilie genutzt. Der nächste Tag startete mit einer Informationsveranstaltung des „Tellus College“. Dabei haben wir alle notwendigen Informationen über die verschiedenen Arbeitsstellen erhalten, konnten ein erstes Feedback abgegeben und unternahmen eine Stadtführung durch Plymouth.
Das Praktikum dauerte insgesamt knapp 2 Wochen. Während dieser Zeit wurden wir in unterschiedliche Praktikumsstellen eingeteilt: von familiären Betrieben mit wenigen Mitarbeitern bis hin zu mittelgroßen Unternehmen war alles dabei. Die Tätigkeiten hingen dabei von den Bereichen innerhalb des Betriebs ab. Vor Ort waren immer Ansprechpartner, die wir jederzeit fragen konnten.
In den ersten Tagen war ich als Praktikantin im St. Lukes Hospiz in der Buchhaltung tätig. Am ersten Arbeitstag wurde ich sehr freundlich von meinen Arbeitskollegen begrüßt und bekam eine Sicherheitsunterweisung des Betriebs. Danach stand die Einweisung für die bevorstehenden Aufgaben bevor. Dabei las ich zum Beispiel gespeicherte Verträge durch und [6]fasste alle wichtigen Details in einer Excel-Tabelle zusammen. Bei Unklarheiten konnte ich jederzeit meine Kollegen fragen und bei Problemen wurde mir immer Hilfe angeboten. In den ersten Arbeitstagen sind mir auch bereits erste Unterschiede zwischen der deutschen und der englischen Kultur aufgefallen. Die Engländer nehmen sich beispielweise gerne Zeit für eine Aufgabe und gehen ihre Arbeit etwas lockerer an, die hin und wieder mit „Tea-Breaks“ unterbrochen wird. Auch die Höflichkeit wird in England großgeschrieben. Das wird vor allem in dem Verhalten gegenüber den Arbeitskollegen deutlich.
Nach getaner Arbeit nutze ich die Zeit und erkundete an fast jedem Tag die Umgebung. Zusammen mit den anderen Praktikanten haben wir uns Sehenswürdigkeiten angeschaut und probierten uns durch die englische Küche. Dabei genossen wir das sonnige Wetter in Plymouth. Egal ob ein Shoppingtrip in der Innenstadt, oder ein entspanntes Picknick im Park mit Blick aufs Meer: „Plymouth hat für jeden etwas zu bieten“.
Autor: Jennifer Blodgett (Auszubildende zur Industriekauffrau im 2. Lehrjahr)