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KSK, BWG, AWL – Berufsschule für Industriekaufleute

[1]Jeden Montag und jeden zweiten Mittwoch verschlägt es uns Bad Staffelsteiner Azubis in die Kreisstadt Lichtenfels zum Berufsschulunterricht. Dort heißt es dann: KSK, BWG, AWL. Was sich dahinter verbirgt und was angehende Industriekaufleute in der Berufsschule erwartet, werde ich in diesem Blogbeitrag aus meiner Sicht beantworten.

Doch erst einmal zu mir. Ich heiße Katrin Dorsch, werde in Kürze 17 Jahre alt und bin damit die jüngste der vier Azubis im 1. Lehrjahr bei IBC SOLAR. Vor meiner Ausbildung zur Industriekauffrau [2] besuchte ich die Gesamtschule in Hollfeld, in welcher ich den Wirtschaftszweig der Realschule 2018 erfolgreich beendete. Ich stieg also vom Schulleben direkt in die Berufswelt ein.

Die Unterrichtsinhalte
Wirft man einen Blick auf den Stundenplan, sieht man, dass die Fächer sehr spezifisch an den jeweiligen Beruf angepasst sind. Allgemeinbildende Fächer hat man in der Berufsschule [3] nicht mehr.

Wir Industriekaufleute beschäftigen uns zum Beispiel mit…

…KSK (Kaufmännische Steuerung und Kontrolle). Das ist für die Buchhaltung sehr wichtig, da hier die Basics ausführlich erklärt werden und uns den Einstieg in die Praxis erleichtern. Man lernt, was mit kaufmännischen Fachbegriffen wie Soll, Haben, Aktiva, Passiva und Konten gemeint ist.

…BWG (Betriebswirtschaftliche Geschäftsprozesse). Dieses Fach bringt uns die betriebliche Aufstellung bzw. Anordnung und bestimmte Prozesse näher. Man kann nachvollziehen, warum ein Unternehmen beispielsweise objektiv oder funktionell gegliedert ist.

…AWL (Allgemeine Wirtschaftslehre). Man lernt, was Wirtschaft überhaupt bedeutet und versteht den Aufbau. Es hilft einem, juristische oder wirtschaftliche Begrifflichkeiten wie Güter, Rechtsfähigkeit und juristische Person zu verstehen.

…Englisch, Deutsch, Sozialkunde. Diese Fächer sind ebenfalls an den Beruf angepasst. In Englisch lernt man Fachbegriffe, die man häufig benötigt. Im Deutschunterricht erlernt man z. B. Normen eines Geschäftsbriefes und Sozialkunde zeigt, welche Regelungen im Gesetz für eine Ausbildung vorgeschrieben sind (Kündigungsfrist, Probezeit, Recht und Inhalte des Ausbildungsvertrages).

Der Unterrichtsalltag
In jeder Berufsschulklasse mischen sich Schüler unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Berufsbranchen. Um den Unterricht für die ganze Klasse verständlich zu machen, muss er an die unterschiedlichen Vorkenntnisse angepasst werden. Den richtigen Schwierigkeitsgrad zu finden, ist in manchen Fächern sehr schwer, da die Schüler eine gewisse Wissensbasis benötigen, um sich die Themen zu erschließen. Aus diesem Grund kann es passieren, dass die Anfangszeit für manche Schüler nicht so spannend ist, da sie vieles schon kennen und können.

In Bezug auf die Leistungsnachweise ist es durch die wenigen Schultage, die man hat, sehr locker gehalten. Jedoch kann es vorkommen, dass an einem Tag drei Stegreifaufgeben geschrieben werden oder wir eine Schulaufgabe und eine Stegreifaufgabe am gleichem Tag hinter uns bringen müssen. Grundsätzlich schreibt man in einem Fach so viele Schulaufgaben, wie man Stunden in der Woche hat. Bei kleinen Leistungsnachweisen können die Lehrer variieren.

Mein Fazit
Der große Unterschied zwischen einer weiterführenden Schule und der Berufsschule besteht darin, dass die weiterführende Schule einem Allgemeines lehrt. Dies sucht man an der Berufsschule vergeblich – Fächer wie Geographie, Kunst, Musik oder Geschichte gibt es nicht mehr.

Dafür bekommt man eine Hilfestellung für das effiziente Arbeiten im Betrieb geboten. Bei Erklärungen kann man leichter folgen und den Sachverhalt verstehen, weil Grundbegriffe und Abläufe meist schon am Anfang der schulischen Ausbildung erklärt werden. Dies erleichtert nicht nur dem Azubi das Arbeiten im Betrieb, sondern ist auch für Kollegen hilfreich, die bei den Azubis schon mit ein paar Vorkenntnissen rechnen können, wenn es etwas zu erklären gibt.

Allgemein bietet die Berufsschule eine gute Abwechslung zum Berufsalltag und ist auch eine Gelegenheit, neue Freundschaften zu knüpfen. Außerdem erhält man durch die Berufsschule die Möglichkeit, sich mit Azubis aus anderen Unternehmen auszutauschen.

Autorin: Katrin Dorsch (Industriekauffrau im 1. Lehrjahr)