Strom, der jederzeit zur Verfügung steht – für das katholische Bildungszentrum Centre Béthel im Tschad war das bislang alles andere als eine Selbstverständlichkeit. Die Versorgung mit Energie, und damit auch mit Wasser, war abhängig von Dieselmotoren, die aufgrund der hohen Kosten nur wenige Stunden am Tag in Betrieb waren. Dank einer Spendenaktion konnte eine neue Photovoltaikanlage mit Speicher installiert werden. Diese stellt Strom aus Sonnenlicht nun durchgehend bereit und verschafft dem Bildungszentrum dadurch enorme finanzielle Spielräume.
Die Hauptverantwortung für das Projekt lag bei den Schwestern des katholischen Bildungszentrum, die auch einen Teil der Finanzierung selbst übernahmen. SolarKapital und IBC SOLAR haben das von missio initiierte Projekt organisatorisch und technisch begleitet. Mit dem Engagement der innogy SE als größtem Einzelspender konnte das Projekt Anfang 2017 in die Realisierungsphase eintreten und knapp ein Jahr später die Installation abgeschlossen werden.
Mit dem Tschad-Projekt sind wir wieder zu unseren Wurzeln zurückgekehrt, denn mit Anlagen für die unabhängige Stromversorgung an entlegenen Orten hat unsere Firmengeschichte 1982 begonnen. Mit der Auslegung von Off-grid- und Hybrid-Anlagen haben wir also weit über 30 Jahre Erfahrung. Wir freuen uns sehr, dass wir mit dieser Kompetenz einen entscheidenden Teil zur Gelingen des Projekts beitragen konnten und so helfen, dass die wichtige Arbeit der Béthel-Schwestern in Bakara fortgesetzt wird.
Zuverlässige Energieversorgung dank Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher
Mitte Februar 2018 wurde mit der Installation der neuen Solaranlage und des Batteriespeichers begonnen. Nach nur fünf Tagen floss bereits der erste Solarstrom durch die Leitungen. Die Stromproduktion übernehmen 89 Solarmodule mit einer Gesamtleistung von 24 Kilowattpeak, die auf zwei Dächern installiert wurden. 48 Blei-Gel-Batterien speichern den Solarstrom, der nicht direkt benötigt wird und geben ihn bei Bedarf zeitversetzt ab – beispielsweise nachts. So steht Strom, der auch zum Betrieb der Wasserpumpe benötigt wird, den Großteil des Tages zur Verfügung. Das neue System ist ganz auf Zukunftsfähigkeit hin geplant: Sollte der Strombedarf des Bildungszentrums in den nächsten Jahren weiter steigen, können weitere Module installiert und auch die Speicherkapazität der Batterien erweitert werden.
Neues Energiesystem verschafft Bildungszentrum enorme finanzielle Spielräume
Das Centre Béthel in Bakara, Tschad liegt rund 15 km von der Hauptstadt N’Djaména entfernt. Durch seine Abgeschiedenheit hat das Bildungszentrum keinen Anschluss an das öffentliche Stromnetz. Deshalb war es in der Vergangenheit auf zwei Dieselaggregate angewiesen. Die Ausgaben für den Dieseltreibstoff verschlangen rund 80 Prozent der Jahreseinnahmen, die das Bildungszentrum erwirtschaftete. Dank der neuen Photovoltaikanlage mit angeschlossenem Speicher liegt die jährliche Einsparung beim Dieseltreibstoff bei rund 18.000 Litern – und das bei gleichbleibendem Stromverbrauch. Ein weiterer positiver Effekt betrifft den Wartungsaufwand für die alten Dieselmotoren, die in das neue Energiesystem integriert wurden. Da diese nur noch dann Strom liefern müssen, wenn besonders viel Energie benötigt wird, können sie im sogenannten Hochlast- und Nominallastbereich betrieben werden. Das sorgt für deutlich weniger Verschleiß und erhöht so die Lebensdauer der Motoren.