Gratwanderung: Rechtssicherheit und Arbeitssicherheit bei Dach-Installationen

Einweisung in die korrekte Nutzung der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA)

Sicherheitsbewusstes Arbeiten beim Aufbau und bei der der Wartung von Solaranlagen – ist das unter Zeitdruck überhaupt praktikabel oder schon ein Widerspruch in sich? Und ist der Arbeitssicherheit bereits dadurch Genüge getan, dass die Mitarbeiter rein formal über die gesetzlich geltenden Anforderungen informiert und angehalten sind, diese einzuhalten? Die Antworten auf diese Fragen sollte jeder Solarhandwerker kennen und das Thema Arbeitssicherheit für sich und seine Mitarbeiter unbedingt rechtssicher im Arbeitsalltag umsetzen.

Jeder Solarhandwerker kennt die oft nicht so leichte Gratwanderung zwischen optimalem Projektablauf und der Einhaltung der Unfallverhütungsvorschriften. Das beginnt bereits mit der Unterweisung der Mitarbeiter in den unterschiedlichen Bereichen der Arbeitssicherheit.

Sicheres Arbeiten auf Leitern und Gerüsten

Oftmals jagt eine Unterweisung die nächste und beeinflusst die Personal- und Kapazitätsplanung. Angefangen mit Themen wie dem richtigen Umgang mit Schleifwerkzeugen, über die sichere Benutzung von Gerüsten, Leitern und Tritten und nicht zuletzt die Handhabung der Persönlichen Schutzausrüstungen (PSA).

Sicher ist: Ohne die Motivation der Mitarbeiter, sich auch sicher zu verhalten, schafft die formale, theoretische Erfüllung gesetzlicher Vorgaben allein kein sicheres Arbeiten im Unternehmen oder auf Baustellen.

Erst die nachhaltige und lebendige Vermittlung festgelegter Schutzmaßnahmen entsprechend Gefährdungsbeurteilung/Betriebsanweisung schafft ein tiefgreifendes Verständnis für sicheres Verhalten in der Praxis.

IBC SOLAR und die TÜV Rheinland Akademie möchten Solarteure und Installateure dazu einladen, lebendige und praktikable Sicherheit in ihrem Unternehmen und für ihre Mitarbeiter zu fördern. Dazu bieten wir im Competence Center in Bad Staffelstein ein neues Seminar zum Thema „Sichere Anwendung von Persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) gegen Absturz bei Aufbau/Wartung von Solaranlagen“ (PDF) an.

Geprüfter Einzelanschlagspunkt auf dem Dach

Die Teilnehmer profitieren dabei von der Kooperation mit der TÜV Rheinland Akademie. In einem praxisnahmen Tagesseminar wird die Motivation zu sicherem Verhalten gefördert und praxistaugliches Wissen vermittelt. Die nachhaltige, rechtssichere Vermittlung der geforderten Inhalte durch aktivierende, aktuelle Lehr-/Lernmethoden stellen wir durch den zertifizierten Fachtrainer/Coach (nach berufsgenossenschaftlichem Standard) der TÜV Rheinland Akademie sicher.

Unser Tagesseminar erfüllt die Anforderungen der DGUV-R 112-198, DGUV-I 212-870 und DGUV-I 201-054 entsprechend der Tätigkeiten und verwendeten Ausrüstungen beim Solaranlagenbau/der Wartung von Solaranlagen. Die rechtssichere Bescheinigung der Unterweisung der Teilnehmer entsprechend diesen Rechtsgrundlagen ist Bestandteil unseres Angebots an die Fachpartner von IBC SOLAR.

Gastbeitrag von Matthias Förther, TÜV Rheinland Akademie

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1 Gedanke zu „Gratwanderung: Rechtssicherheit und Arbeitssicherheit bei Dach-Installationen“

  1. Sehr geehrter Herr Förther,

    mit Ihrem Gastbeitrag zum Thema Arbeitsschutz haben Sie ein in meinen Augen sehr wichtiges Thema angesprochen, welches aufgrund von Druck und Stress zu oft vernachlässigt wird, obwohl es überhaupt nicht vernachlässigt werden sollte: Arbeitssicherheit. Was kann wichtiger sein als die Sicherheit des Arbeitnehmers?

    Die Einhaltung von vereinbarten End-Terminen?

    Nein! Denn es gibt meiner Meinung nach nichts wichtigeres als die Sicherheit und somit auch die Gesundheit der Arbeitnehmer. Denn im Endeffekt sind wir alle Menschen. Und keine gewinnorientierte Strategie oder Führung sollte dermaßen Druck auf seine Mitarbeiter aufbauen, sodass nicht alle wichtigen und notwendigen Sicherheitsmaßnahmen berücksichtigt werden. Niemals! Ein Mitarbeiter sollte auf keinen Fall in irgendeiner Situation Risiko bewusst eingehen, nur damit das Projekt abgeschlossen werden darf.
    Arbeitsunfälle passieren leider viel zu oft weil einfach an sich gewisse Arbeiten riskant sind – auch trotz der Einhaltung von jeglichen Sicherheitsmaßnahmen – doch sollte man niemals zusätzlich Risiko bewusst eingehen. Das ist meine Meinung! Und ich bin sehr froh, dass in dem Gastbeitrag eine sehr ähnliche Linie präsentiert wurde.
    Die Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen ist wirklich nicht sehr komplex oder sehr kostenintensiv. Es fängt schon bei den kleinen Sachen an. Um beispielsweise eine betriebliche Sicherheit zu gewährleisten, reicht oft schon das Anbringen von Bodenmarkierungen oder von Temposchwellen. Allein Temposchwellen sorgen dafür, dass Fahrzeuge in Industriehallen mit moderater Geschwindigkeit gefahren werden, sodass Unfälle somit schon reduziert werden können!

    Vielen Dank für den sehr informativen, wichtigen und hoffentlich wach-rüttelnden Artikel!

    MfG. Malte P.

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