[1]Zusammen mit unserem Fachpartner Schmitz Haustechnik GmbH [2] haben wir in der Kläranlage Hillesheim-Bolsdorf ein Batteriespeicher-System mit einer Kapazität von 200 Kilowattstunden installiert. Der Stromspeicher mit einer Leistung von 24 kW sorgt zusammen mit einem Blockheizkraftwerk (BHKW) für weitgehende Unabhängigkeit der Kläranlage vom Energieversorger. Monatliche Autarkiequoten von bis zu 94 Prozent sind möglich.
Hoher Energiebedarf
Die Kläranlage Hillesheim-Bolsdorf in Rheinland-Pfalz hat einen sehr hohen Energiebedarf. Im Jahr verbraucht die Anlage mit ihrer Vielzahl an Umwälzern, Pumpen und Belüftern etwa 270.000 kWh Strom. Das entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch von 80 Drei-Personen-Haushalten. Um einen Großteil des benötigten Stroms selbst zu erzeugen, installierten die Betreiber der Kläranlage im Jahr 2012 ein BHKW. Dieses erzeugt durch die Verstromung des Klärgases, welches beim Vergären des Klärschlamms anfällt, fast die gesamte benötigte Energie.
Stromspeicher für überschüssige Energie
Da jedoch Strombedarf und -Erzeugung nicht immer übereinstimmen, mussten trotzdem noch einige tausend kWh Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen und umgekehrt überschüssiger Strom eingespeist werden. Aus diesem Grund wurde im Sommer dieses Jahres zusätzlich ein leistungsstarkes Batteriespeicher-System installiert. So kann der durch das BHKW erzeugte Strom gespeichert und genau dann genutzt werden, wenn er gebraucht wird. Eine Einspeisung in das Netz ist nicht mehr nötig, da die überschüssige Energie nun im Speicher gepuffert werden kann. Ebenso entfällt der Bezug aus dem Netz zu Zeiten, in denen die Erzeugungsleistung des BHKWs bisher nicht ausreichte.
Nachdem wir die Batterien für die Anlage geliefert hatte, übernahm unser Fachpartner Schmitz Haustechnik die Installation. Geschäftsführer Rainer Schmitz ist zufrieden [2]: „Mit dem Stromspeicher haben wir ein echtes Leuchtturmprojekt umsetzen dürfen. Dank BHKW und Batterie muss die Kläranlage nur noch maximal 10-15 Prozent Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen. Eine wirklich tolle und zukunftsweisende Eigenverbrauchslösung.“
Bereits nach wenigen W [3]ochen Betrieb zeigt sich, dass das Batteriespeicher-System bestens funktioniert. Seit August lag der monatliche Strombedarf der Kläranlage bei etwa 25.000 kWh, in den Wintermonaten war er sogar noch etwas höher. Im Oktober haben BHKW und Stromspeicher zusammen der Kläranlage eine Autarkiequote von 94 Prozent beschert. Damit nimmt das Klärwerk Hillesheim-Bolsdorf eine Vorreiterrolle in Deutschland ein.
Wir freuen uns über dieses tolle Projekt, denn durch die effiziente eigene Nutzung der gewonnenen Energie leistet die Kläranlage einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag zur Energiewende vor Ort.