Flachdächer eignen sich besonders gut für die Installation einer PV Anlage – vor allem dann, wenn viel PV-Leistung aufs Dach soll. So werden immer häufiger Flachdächer mit PV-Anlagen belegt; im Falle von Gewerbebetrieben in der Regel zum Eigenverbrauch. Worauf es bei der Installation von PV-Anlagen auf Flachdächern ankommt, hatten wir in Teil 4 dieser Blog-Serie bereits thematisiert. Im heutigen Beitrag geht es speziell um die Wärmedämmung bei solchen Dächern und worauf dabei zu achten ist.
Bei der Installation einer Solaranlage auf Flachdächern findet man die unterschiedlichsten Gegebenheiten. Leider handelt es sich nicht immer um Neubauten, bei denen man noch Einfluss auf die Beschaffenheit der Dächer nehmen kann. Oft werden PV-Anlagen auf Bestandsdächer gebaut, deren Belastung sich durch den Bau grundlegend ändert. Verfügt das Flachdach über eine Wärmedämmung, muss die Belastbarkeit der Dämmung im Vorfeld genau geprüft werden. Bei bestehenden Hallen kann man davon ausgehen, dass diese in der Regel nicht begehbar sind und aus diesem Grund eine Dämmung aufweisen, die eine geringe Druckbelastbarkeit besitzt. Bei zu hoher Belastung besteht dann die Gefahr der Beschädigung der Dachhaut, was zu undichten Stellen im Dach führen kann.
Druckbelastbarkeit von Dämmstoffen prüfen
Beim Vergleich von Dämmstoffen, was deren Druckbelastbarkeit angeht, muss in erster Linie ein Blick auf die Druckspannung geworfen werden. Bei der Bestimmung der Druckspannung, geht es um die Höhe der Druckkraft, die aufgebracht werden muss, um den Dämmstoff um 10% zu stauchen (nach DIN EN 826).
Über die Druckspannung von Hartschaum-Dämmstoffen gibt die nebenstehende Tabelle aus der Flachdachrichtlinie Auskunft. Wir möchten besonders darauf hinweisen, dass die angegebenen Werte auf keinen Fall in voller Höhe zur Planung von Dauerbelastungen genutzt werden dürfen. Unter Dauerbelastung können schleichend plastische Verformungen entstehen. Die Gefahr einer Beschädigung der Dachhaut besteht laut Flachdachrichtlinie in der Regel schon, wenn die Verformung 2% überschreitet. Daher empfehlen wir, diese 2% einzuhalten. Dann entlastet sich der Dämmstoff automatisch und kehrt in seine ursprüngliche Form zurück.
Für den Dämmstoff Polyurethan-Hartschaum (PU) gibt der Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e.V. (IVPU) folgende Empfehlung: Für die Langzeitbelastung (Eigengewicht und Ballast) sollten 20% der Druckbelastbarkeit nach DIN EN 826 nicht überschritten werden. Bei einer dynamischen Belastung (Eigengewicht, Ballast und Schnee) sollten 60% des in der Tabelle angegebenen Wertes eingehalten werden.
Oft sind Flachdächer auch mit einer Mineralwolle als Wärmedämmung ausgestattet. Leider gibt der Fachverband Mineralwolle-Industrie e.V. keine Informationen zur Druckbelastbarkeit dieser Dämmstoffe. Hier sollte jeweils individuell versucht werden, Informationen beim Hersteller der Mineralwolle zu erhalten. Doch auch das erweist sich teilweise als schwierig. Einzig Hersteller Rockwool hat bisher für die Verwendung seiner unterschiedlichen Produkte Belastbarkeiten herausgegeben, die für die Errichtung einer PV-Anlage auf Dächern mit diesem Dämmstoff wichtige Planungshinweise geben. Mit anderen Herstellern von Mineralwolle stehen wir im regen Kontakt. Tatsache ist, dass Systeme mit einer durchlaufenden Grundschiene mit Mineralwolle kompatibel sind, da sie die Last gleichmäßig auf dem Dach verteilen. Punktuelle Lasten hingegen sind in den meisten Fällen nicht zugelassen.
Die IBC SOLAR Lösung
Als hauseigenes Produkt haben wir daher unser „IBC AeroFix“ in engem Kontakt mit Industrieverbänden und Herstellern von Dämmsystemen entwickelt. Die 18 cm breite Bodenschiene – diese Breite ist übrigens einmalig in der Branche – übt wesentlich geringeren Druck auf die Wärmedämmung aus als Systeme mit punktuell aufgeständerten Stützen. „IBC AeroFix“ eignet sich für Bitumen-, Folien-, Grün- sowie Kieseldächer und bietet auch ohne Dachverschraubung genug Stabilität. Die Dachhaut wird nicht beschädigt und somit besteht auch nicht die Gefahr eines Wassereintritts.
Wir beraten Sie gern
Wenn Sie ein Flachdach mit Wärmedämmung mit einer PV-Anlage belegen möchten und sich nicht sicher bei der Berechnung der vorhandenen Druckbeanspruchung sind, helfen wir Ihnen gern weiter. In der Regel finden wir sogar bei kritischen Standorten (z.B. hohe Schneelasten) eine individuelle Lösung zur Realisierung Ihrer PV-Anlage. Wenn Sie Kontakt mit uns aufnehmen möchten, nutzen Sie gern die Kommentarfunktion. Wir setzen uns dann umgehend mit Ihnen in Verbindung.
Hallo! Ich habe ein Flachdach mit Gefälledämmung aus EPS 035 DAS 100kpa
gedeckt mit Bitumenbahnen. Ich frage mich, ob es ein System gibt, das die Last einer Ost-West Anlage hinreichend verteilt, dass die Dämmung nicht eingedrückt wird, oder ob bei diesem Dach besser keine Solaranlage montiert werden sollte.
Hallo Herr Sommer,
unser hauseigenes Montagesystem IBC AeroFix hat eine breite Bodenschiene mit einer breiten Auflagefläche zur Lastverteilung. Für eine noch bessere Lastverteilung im System kann eine zusätzliche Bodenschiene verbaut werden. Um die genaue Flächenpressung auf die Dämmung zu ermitteln, müsste man allerdings spezielle Planungstools verwenden. Es spielen zu viele Faktoren, wie die Dachbelegung, Ballastierung, Schneelast etc. rein, um eine sichere Aussage zu treffen. Die Dämmung an sich macht in Ihrem Fall aber einen guten Eindruck.
Sonnige Grüße
IBC SOLAR
Hallo! Unser Reihenmittelhaus (Neubau 2022) hat ein Flachdach mit Wärmedämmung, Bitumenschicht und Bekiesung. Ich versuche gerade beim Bauträger nachzufragen was für ein Dämmmaterial verwendet wurde. An wen bei Ihnen kann ich mich wenden für eine Planung und Angebot eines Montagesystems sowie für eine PV-Anlage? Vielen Dank vorab.
Hallo Herr Canitz, vielen Dank für Ihre Frage. Wir haben Ihnen den passenden Kontakt direkt zugesendet. Viele Grüße, IBC SOLAR