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Hausmülldeponie auf Truppenübungsplatz wird Solarpark

Fahrenholz-Symbolische-Einweihung-21.4.2016 [1]
Symbolische Einweihung (v.r.n.l.): Fred Tödtmann (BImA), Heldmut Schäfer (Abfallwirtschaft Heidekreis), Herr Timm (Bundeswehr Lager Hohne MB22), Andreas Ege (Gemeindefreier Bezirk Osterheide), Margit Schmidt-Hager (BImA), Steven de Proost (7C Solarparken AG), Jana Flessa (IBC SOLAR)

Was macht man mit einer ehemaligen Hausmülldeponie auf einem Truppenübungsplatz mitten in der Lüneburger Heide? Man beendet ihren Dornröschenschlaf und nutzt sie für die umweltfreundliche Produktion von Solarstrom. Doch bevor der Sonnenstrom ins Netz fließen kann, sind bei der Projektentwicklung auf einer einer Deponie einige Besonderheiten zu beachten.

Das Projekt in Osterheide [2]ist typisch für die Bebauung von ehemaligen Deponien: eine Abdichtung mit unterschiedlich starker Oberbodenschicht, Böschungen, Gasbrunnen und -leitungen erschweren die Planung und den Bau. Aufgrund der unterschiedlich starken Rekultivierungsschicht über einer Dichtungsschicht zum Abfangen von Deponiegasen am Untergrund gestaltete sich insbesondere der Aufbau der Unterkonstruktionen sehr kompliziert. Um Beschädigungen von Folien oder anderen Dichtungsschichten bei der Einbringung der Fundamente in den Boden zu vermeiden, war die exakte Berechnung der richtigen Rammtiefe entscheidend. Für die Bebauung der Deponie Fahrenholz wurde zunächst ein Statikgutachten erstellt, das die Beschädigung der Betonit-Schicht ausschloß. Mit einer Rammtiefe von nur 70 cm für die Fundamente konnte so dennoch die Stabilität der Anlage auf dem topografisch anspruchsvollen Untergrund gewährleistet werden.

Fahrenholz-Module-am-Hang [3]
Hanglage und Böschungen erschweren Planung und Bau

In nur fünf Wochen Bauzeit und dank eines Qualitätssicherungsplans wurde die ehemalige Hausmülldeponie schließlich wieder zu neuer wirtschaftlicher Nutzbarkeit geführt. Der Solarpark mit 2 Megawatt Peak Leistung auf dem Gelände des NATO-Truppenübungsplatzes Bergen nördlich von Hannover wurde plangemäß zum 30. März fertiggestellt. Damit konnte sich der Käufer, die 7C Solarparken AG [4]aus Bayreuth, die Förderung der EEG-Einspeisevergütung für 20 Jahre plus Inbetriebnahmejahr sichern. Am 21. April fand schließlich die feierliche Eröffnung des Solarparks mit Vertretern der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) als Grundstückseigentümerin, dem Bezirksvorsteher des gemeindefreien Bezirks Osterheide sowie dem zukünftigen Betreiber statt – natürlich bei schönstem nordeutschen Sonnenwetter!