Das Energiewendehaus Günzburg zeigt, wie eine Photovoltaikanlage mit Speicher und ein hoher KfW-Effizienzstandard optimal zusammenspielen – technisch und wirtschaftlich. Dank der zukunftsorientierten Technologie konnte der Einbau des Speichersystems zudem durch den EnergieBonusBayern, das sogenannte „10.000-Häuser-Programm“, gefördert werden. Ein Gastbeitrag von unserem Fachpartner STH Solartechnik.
Großer Wohnkomfort und ein hoher Wohnwert mit maximaler Energieunabhängigkeit standen für Hubert Steber und Ehefrau Angela bei der Planung und Realisierung ihres Eigenheims im schwäbischen Günzburg von Anfang an im Mittelpunkt. Das energetisch hochmoderne Gebäude im KfW-Effizienzhaus-Standard 40 bietet eine Wohnfläche von 180 Quadratmeter. Dank intelligenter Bauweise, hocheffizienter Gebäudedämmung und dem Einsatz innovativer Technologien, wie z.B. Infrarotheizung mit Thermostatregelung sowie ein zentrales und dezentrales Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung, ist der Energiebedarf sehr gering. Außer einem Ster Holz pro Jahr für den Schwedenofen fallen lediglich 50 Euro Stromkosten pro Monat an. Doch die Eigentümer waren noch nicht zufrieden. „Da geht noch mehr in Sachen Energieunabhängigkeit“, war sich Hubert Steber sicher und wandte sich an IBC SOLAR Fachpartner Achim Heinisch, Geschäftsführer der STH Solartechnik Heinisch GmbH [2]aus Schwabmünchen.
„Um den Wunsch meines Kunden nach einer weitestgehend autarken Stromversorgung zu erfüllen, haben wir das bereits sehr gut geplante Haus weiter optimiert. Wir entschieden uns, die bestehende Luftwärmepumpe für die Brauchwasserversorgung, die Infrarotheizung und 7,5-kWp-Photovoltaikanlage mit einem Solarstromspeicher zu kombinieren“, sagt Achim Heinisch. Der Akku speichert den tagsüber überschüssig produzierten Sonnenstrom und stellt ihn für die Zeiten, in denen die Sonne nicht oder nicht ausreichend scheint, zur Verfügung – zum Beispiel für die Nacht.
Die Wahl fiel auf den IBC SolStore 6,5 Li [4]von IBC SOLAR mit innovativer Lithium-Ionen-Technologie und das darauf abgestimmte IBC SolStore L1 Set, das alle nötigen Komponenten zur Datenerfassung, Überwachung und Steuerung umfasst. Bei Bedarf kann über das IBC SolStore L1 Set ein zweiter Akku angeschlossen und die Speicherkapazität erweitert werden.
Damit die Anlage von Hubert Steber im Rahmen des bayerischen Förderprogramms für innovative Gebäude und Heizsysteme, dem sogenannten „10.000-Häuser-Programm“ [5], förderbar wird, musste lediglich der vorhandene Wechselrichter ausgetauscht werden. Durch den neuen Wechselrichter ist der IBC SolStore zukunftsorientiert „Smart Grid ready“ und kann überschüssig vorhandenen Strom aus dem öffentlichen Stromnetz zwischenspeichern. So entlastet er beispielsweise in den Sommermonaten, wenn besonders viel Solarstrom produziert wird, aber nicht verbraucht werden kann, das öffentliche Netz und zählt damit zur „netzdienlichen Photovoltaik“. „Das ist jedoch noch Zukunftsmusik“, erklärt Achim Heinisch. „Heute dient dieser Solarstromspeicher dazu, den Überschussstrom der eigenen PV-Anlage zu speichern und für die Luftwärmepumpe, Infrarotheizung und die komplette restliche Stromversorgung des Hauses bereitzustellen. Das intelligente Management erfolgt über das IBC SolStore Set. Besonders spannend ist, dass man auch als Laie jederzeit über das Sunny Portal die unterschiedlichen Energieflüsse beobachten kann. Man sieht beispielsweise, wie viel Strom von der eigenen Anlage gerade produziert und gespeichert wird, wie viel Strom der Haushalt braucht und zu welchem Grad man den Energiebedarf selber deckt.“
Mit der Neuinvestition ist Hubert Steber seinem Ziel, eine maximale Energieunabhängigkeit zu erreichen und so wenig Strom wie möglich von Energieversorgen zukaufen zu müssen, ein ganz großes Stück näher gekommen. „Die Kosten für das bisschen Strom, den ich noch vom EVU zukaufen muss, erwirtschaftet meine PV-Anlage“, freut sich Hubert Steber. Für seinen überschüssigen Sonnenstrom, den er nicht nutzen kann und in das öffentliche Stromnetz einspeist, erhält Hubert Steber eine Vergütung. Damit bezahlt er den zugekauften Strom und es bleibt ihm sogar noch ein kleiner Betrag als „Gewinn“ übrig.
Da die neuen Komponenten inklusive Solarstromspeicher erst im Dezember 2015 in Günzburg installiert wurden, sind noch keine Zahlen zur tatsächlichen Wirtschaftlichkeit der Anlage verfügbar. Realistisch ist, dass sich die Eigenverbrauchsquote von 30 auf 75 Prozent erhöht. Hubert Steber, der sich im Vorfeld intensiv mit seinem Bauprojekt auseinandergesetzt und mit KfW-40-Standard für die Zukunft geplant und gerechnet hat, ist überzeugt: „Angesichts der stetig steigenden Energiekosten ist die Energieunabhängigkeit für mich der einzig logische Weg. Die Technologien dafür stehen zur Verfügung und sind ausgereift. Warum sollte ich beispielsweise noch in eine herkömmliche Heizung investieren, die mit dem gesamten Verrohrungssystem für einen Neubau circa 35.000 Euro kostet? Heute ersetzen die neuen Technologien, wenn man gut plant, die konventionellen Lösungen eines KfW-70-Standardhauses ohne Mehrkosten!“
Gastautor: Achim Heinisch von STH Solartechnik Heinisch in Schwabmünchen [2]