[1]Die nach Osten und Westen ausgerichteten Module des Solarparks „Stockhausen“ sind ein Anblick, den man bei großen Photovoltaikparks in Deutschland bislang noch relativ selten zu Gesicht bekommt. Was bei Dachanlagen inzwischen längst Standard ist, setzt sich nun auch in der Freifläche durch.
Im Gegensatz zur klassischen Südausrichtung wird bei der Ost-West-Montage [2]die Mittagsspitze bei der Stromproduktion leicht gekappt. Stattdessen produzieren die Module früher am Morgen und später am Abend Strom. Für die Einspeisung in das öffentliche Netz bedeutet das eine gleichmäßigere Verteilung über den gesamten Tag.
Insgesamt produziert das Solarkraftwerk in einem Ortsteil von Eisenach genügend Strom, um rechnerisch 1.122 Haushalte pro Jahr versorgen zu können. Zu den Klimazielen der Bundesregierung trägt die Anlage mit einer jährlichen CO2-Einsparung von 1.800 Tonnen bei.
Ein weiterer Vorteil bei der Ost-West-Montage ist der geringere Flächenverbrauch. So konnten die mehr als 13.400 Module auf einer umzäunten Fläche von nur 3,6 Hektar montiert werden. Das sind rund 50 Prozent weniger als bei klassischen Südanlagen. Im Vergleich kann bei Ost-West-Anlagen also beinahe die doppelte Modulleistung realisiert werden. Entsprechend verteilen sich die Pachtkosten des Grundstücks auf mehr Leistung, was dazu führt, dass die Kosten pro erzeugter Kilowattstunde (kWh) sinken. Das Gleiche gilt natürlich auch für weitere Fixkostenblöcke, wie zum Beispiel Projektentwicklungs- und Netzanschlusskosten.
Große Unterstützung erhielten wir von der Stadt Eisenach, die den Bauantrag innerhalb kürzester Zeit bearbeitete und einen reibungslosen Übergang von der Projektentwicklung zum Bau ermöglicht hat. Ende November haben wir das schlüsselfertig errichtete Kraftwerk schließlich erfolgreich an einen Investor veräußert. Dieser profitiert von der kurzen Bauzeit und der fristgerechten Fertigstellung. Die Inbetriebnahme erfolgte nämlich noch zum 31. Juli 2015, so dass die EEG-Vergütung für die kommenden 20 Jahre gesichert werden konnte. Eine Teilnahme an der neuen Freiflächenausschreibungsverordnung [5]der Bundesregierung wurde dadurch nicht notwendig.