Eine der vermutlich höchstgelegenen Solaranlagen Kolumbiens befindet sich hoch über den Dächern der Hauptstadt Bogotá. Der lokale Energieversorger „Grupo de Energía de Bogotá“ hat die 18,5 kWp große Anlage für den Eigenverbrauch auf dem Dach seines zehnstöckigen Verwaltungsgebäudes errichten lassen. Alle Systemkomponenten wurden aus Deutschland geliefert – vor Ort war unser Fachpartner Colombinvest für die Auslegung und die Montage verantwortlich.
Die Anlage wird als Pilotprojekt betrieben, mit dem die „Gruppe de Energía de Bogotá“ – Hauptaktionär des größten Energieunternehmens der Region – den Einsatz von weiteren PV-Systemen auf Verwaltungszentren in Kolumbien, Guatemala und Peru testen will. Solarenergie hat das Potenzial, eine wichtige Säule für die Energieversorgung in Lateinamerika zu werden. Als erneuerbare Energiequelle ist sie eine Ergänzung zur traditionell stark genutzten Wasserkraft. Das gilt besonders für Dürrezeiten, wie Kolumbien sie derzeit wieder erlebt. Auch die Abhängigkeit von fossilem Gas ist mit einem Anteil von rund einem Drittel an der Energieversorgung vergleichsweise hoch.
Die Auslegung des Pilotsystems brachte eine Reihe von Herausforderungen mit sich. So sollte so viel solare Leistung wie möglich auf der relativ kleinen Fläche des Gebäudes installiert werden. Ziel war, zehn Prozent der im Verwaltungsgebäude benötigten 264.000 Kilowattstunden Strom im Jahr mit dem Solarstrom abzudecken. Dafür wurden 56 Hochleistungsmodule und zwei dreiphasige, transformatorlose Wechselrichter europäischer Hersteller installiert. Das PV-System produziert rund 24.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr und kann so die Vorgaben des Betreibers und Investors erfüllen.
Seit ihrer Inbetriebnahme im März dieses Jahres hat die PV-Anlage bereits 11.690 kWh Strom produziert und dabei Spitzenwerte von 20 kVA/Tag erreicht.