Strompreis bremsen und Steuern sparen mit Sonnenstrom: Strompreisanalyse des BDEW und das neue EEG

Gew_Eigenverbrauch_PVAnfang Juli veröffentlichte der BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.) seine neueste Strompreisanalyse 2014 . Tenor: „Steuern und Abgaben am Strompreis steigen weiter“.

Tatsächlich machen heute die Steuern und Abgaben neben den Basiskosten, wie Erzeugung/Vertrieb (ca. 30%) und Transport (ca. 20%), rund die Hälfte aus. Welche Bestandteile im Strompreis enthalten sind, erklärt auch der Beitrag „Was steckt eigentlich im Strompreis?“.

Warum die Rechnung des BDEW zu einfach ist

Gerne wird für den steigenden Abgabe-Anteil des Strompreises die steigende Förderung für die Erneuerbaren Energien (EEG-Umlage) mit verantwortlich gemacht. Wenn man sich das in 2009 geänderte Umlageverfahren (vgl. Beitrag zum Ausgleichsmechanismus) näher betrachtet, scheint das auch so gewollt. Mittlerweile zahlt ein Durchschnittshaushalt rund 18 EUR im Monat für die EEG-Umlage, nach landläufiger Meinung also für die Förderung von Erzeugungsanlagen aus Erneuerbaren Energien, wie z.B. Photovoltaikanlagen, Windkraft, Biomasse usw.

Wenn man sich die daraus resultierenden Zahlen jedoch genauer ansieht, bemerkt man, dass rund die Hälfte für Industrieprivilegien und die gefallenen Strompreise entfällt. Das heißt konkret, dass nur 9 EUR monatlich an die meist privaten Stromerzeuger mit der jeweiligen Einspeisevergütung ausgezahlt werden. Das fällt aber unter dem Deckmantel der EEG-Umlage als „Sammelumlage“ aber kaum jemandem auf.

Gerade aber die Erneuerbaren Energien haben die Einkaufspreise an der Börse (rund 3,5 ct/kWh) beinahe halbiert. Dieser Vorteil kommt aber aktuell ausschließlich der fossilen Energiewirtschaft und der Industrie zu Gute, die damit Ihre Einstandspreise  deutlich senken konnten. Beim Privatverbraucher und im Gewerbe kommt von den günstigen Börsenstrompreisen aber nichts an.

Strom selbst erzeugen bleibt weiterhin die wirtschaftlichste Lösung

Dagegen hilft nur eins: Selber den Strom erzeugen und damit die Kosten zukünftig selbst im Griff haben. Die Privathaushalte machen es vor, indem seit 2009 täglich mehr Solarstromanlagen mit Eigennutzung entstehen, sogar immer öfter mit der dazu passenden Speicheranlage zur Erhöhung des Eigenverbrauchs.

Das neue EEG schafft dafür nun leicht veränderte Rahmenbedingungen, zeigt aber vor allem, das Photovoltaikanlagen für den Eigenverbrauch nach wie vor hochwirtschaftlich sind. Insbesondere bei Anlagen bis zu eine Größe von 10 Kilowattpeak ändert das EEG 2.0 nichts an der bisherigen Rechnung. Diese Anlagen fallen unter die Bagatellgrenze – eine Eigenverbrauchsabgabe oder „Sonnensteuer“ ist damit jetzt und zukünftig ausgeschlossen. Doch auch bei größeren Anlagen ändert sich die Amortisationszeit durch die neue Abgabe nur marginal. Sinkende Systempreise, aktuell niedrige Zinsen und weiterhin hohe Preise für Strom vom klassischen Energieversorger liefern derzeit Argumente für die Wirtschaftlichkeit von PV. Der Trend geht sogar noch weiter. Mittlerweile lohnt es sich bereits, mit Solarstrom Warmwasser oder Prozesswärme zu produzieren. Mit Hilfe von Wärmepumpen ist das bereits günstiger als mit Gas. Bereits in 2015 sogar günstiger als mit Öl.

Sonnige Aussichten also mit mehr Unabhängigkeit von steigenden Energiekosten und steigende Wettbewerbsfähigkeit für Gewerbebetriebe und Landwirtschaft!

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