Sonnenstunden im Jahr 2013: Vergleichsweise trüb

Globalstrahlung_2013
Bild 1: Jahressumme der Globalstrahlung 2004 bis 2013 (Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD)

Passend zu den ersten Hochsommertagen, die dieses Jahr schon im Mai für glückliche Gesichter sorgen, schauen wir mit diesem Blogbeitrag auf die Sonnenstunden und Einstrahlungswerte des Jahres 2013 zurück.

Nach der Analyse der Sonnen- und Ertragsjahre 2010, 2011 und 2012 in früheren Blogs möchte ich in diesem Beitrag auf die Sonnenstunden des Jahres 2013 eingehen. Betrachtet man die mittlere Einstrahlung in Deutschland auf die Horizontalebene, so fällt der Rückblick auf das Jahr 2013 mit einem Flächenmittel von 1.046 kWh/m² eher trüb aus. Im Vergleich zum sonnigen Vorjahr 2012 mit einer mittleren Einstrahlung von 1.096 kWh/m², konnte das Jahr 2013 nicht an diese sehr guten Bedingungen anknüpfen. Diese Erkenntnis dürften auch viele PV-Anlagenbetreiber beim Ablesen der Einspeisezähler bzw. Betrachten der Jahresabrechnungen festgestellt haben. Sonnenarm zeigt sich das Jahr 2013 auch im 10-Jahresvergleich der Globalstrahlung des deutschen Flächenmittels, wie Bild 1 illustriert (zum Vergrößern klicken).

Verteilung Globalstrahlung_2013
Bild 2: Globalstrahlungs-Jahressumme 2013 (Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD)

Einstrahlungswerte
Die konkrete Verteilung über Deutschland zeigt die Einstrahlungskarte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) (Bild 2, zum Vergrößern klicken) anhand von Globalstrahlungsdaten auf die horizontale Ebene. Betrachtet man die absoluten Einstrahlungswerte des Jahres 2013, so belegen erwartungsgemäß süddeutsche Regionen mit Werten von bis zu 1.200 kWh/m² die Spitzenplätze. Die besten Bedingungen herrschten in Südostbayern, in Bereichen der bayerischen und schwäbischen Voralpen sowie im Breisgau (vgl. braun-orange Farben, Bild 2). Des Weiteren konnten in 2013 ostfriesische und ostdeutsche Küstenregionen knapp mit den süddeutschen Spitzenreitern mithalten. Ein Bereich mit geringer Einstrahlung zwischen 921 kWh/m² und  1.000 kWh/m² (grüne Farben) ergibt sich über größere Bereiche des zentralen Mittelgebirgsraumes und im nördlichen Niedersachsen.

Abweichung_2013
Bild 3: Abweichung der Jahressumme 2013 zum 30-jährigen Mittel 1981-2010 (Quelle: Deutscher Wetterdienst DWD)

Sonnig im Norden, trüb im Süden
Interessant ist auch der Einstrahlungsvergleich des jeweiligen Jahres in Bezug auf den 30-Jahres-Durchschnitt 1981 bis 2010. Demnach lag das Flächenmittel 2013 über ganz Deutschland um 1% niedriger als der 30-jährige Einstrahlungsdurchschnitt. Für einen regionalen Vergleich ist eine weitere DWD-Karte verfügbar, in der die prozentuale Einstrahlungsabweichung des vergangenen Jahres in Bezug zum 30-Jahres-Mittel dargestellt wird. Eine ungefähre Trennung zwischen einem Bereich mit positiver Abweichung (gelb-orange Farben) zu Gebieten mit negativen Abweichungen läuft quer durch Deutschland ungefähr entlang des 52. Breitengrades. Somit ergeben sich in 2013 positive Einstrahlungsabweichungen für ca. das nördliche Drittel von Deutschland während die Sonnenstunden südlich davon weitgehend unterdurchschnittlich ausfielen. Die höchsten Plus-Abweichungen mit bis zu 11% ergaben sich innerhalb eines Dreiecks, dass zwischen Flensburg, Hannover und Stralsund liegt, sowie in Ostfriesland. Negative Abweichungen im Bereich von bis zu 9% waren auf der schwäbischen Alb nördlich von Ulm feststellbar. Lediglich im äußersten Südosten Bayerns sind im Jahr 2013 leicht positive Abweichungen zum langjährigen Mittelwert festzumachen.

Zusammengefasst lässt sich festhalten, dass die Einstrahlungssituation 2013 über ganz Deutschland bedingt durch eine sehr trübe erste Jahreshälfte leicht unterdurchschnittliche Bedingungen ggü. dem 30-Jahres-Mittel dokumentiert. Landesweit konnte der sehr sonnige Juli und August den Trend der ersten Monate umkehren und viele Sonnenstunden aufholen. Die Herbstmonate fielen im Mittel leicht unterdurchschnittlich aus. Sehr sonnige Bedingungen konnten in Monaten März bis August in den nordostdeutschen Regionen verzeichnet werden, so dass hier das Jahr 2013 insgesamt teils deutlich über den langjährigen Erfahrungswerten lag. Anlagenbetreiber an höher gelegenen Bergregionen (z.B. Thüringer Wald, Erzgebirge, Schwäbische Alb oder Schwarzwald) haben schon deutlich höhere Erträge als im vergangenen Jahr erzielt.

Trend 2014
Und wie sieht die Ertragsentwicklung bis jetzt in 2014 aus? Nach einem guten Start in das Jahr und einem deutschlandweiten positiven ersten Quartal mit einem sehr sonnigen März entwickelt sich der April bisher auf Höhe des langjährigen Mittels. Somit liegen die bisherigen 2014er Einstrahlungswerte bzw. Anlagenerträge über den Prognosen. Abhängig von den Bedingungen in nächsten Wochen und Monaten, könnte das Einstrahlungs- und Ertragsjahr 2014 wieder ein gutes werden.

Autor: Markus Maier (ehem. Teamleiter O&M Services)

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