Am 8. Oktober – einem wunderbaren Altweibersommertag – haben wir im Lichtenfelser Stadtteil Seehof den neuen Freiflächen-Solarpark eingeweiht. Mit einer Gesamtleistung von 1,3 Megawatt Peak und einem Ertrag von etwa 1.280.000 Kilowattstunden im Jahr wird er in Zukunft sauberen Strom für 320 Haushalte produzieren. Was das Projekt so einmalig macht: Ein Teil der Erlöse, die der Solarpark in den kommenden 20 Jahren durch die staatlich garantierte Einspeisevergütung erwirtschaftet, wird in soziale Projekte fließen. Möglich wird dies durch die enge Kooperation mit dem Rotary Club Obermain, dessen Mitglieder sich als Anteilseigner am Solarpark beteiligt haben. Die Rotarier möchten die Chance wahrnehmen, einerseits zum Gelingen der Energiewende in Deutschland beizutragen und andererseits Projekte zu unterstützen, die auch den Menschen in der Region zugutekommen. So soll ein Teil der Erträge in soziales Engagement wie etwa die Tafel Lichtenfels oder die Ernährungsberatung an den Schulen des Landkreises fließen.
Neben Vertretern aller Projektbeteiligten vom Ingenieurbüro bis zu den Gesellschaftern sind auch viele Nachbarn aus Seehof der Einladung zur Einweihungsfeier gefolgt. IBC SOLAR nutzte die Gelegenheit, um sich bei gegrilltem Fisch aus einer lokalen Zuchtanlage bei allen Beteiligten und Nachbarn zu bedanken. Gerade letztere hatten während der Bauphase im April einige Einschränkungen hinzunehmen, da unter anderem der Baustellen-Lastverkehr durch das abgelegene Örtchen Seehof rumpelte.
Bürgermeisterin Bianca Fischer betonte, dass es im Stadtrat und in der Stadtverwaltung von Beginn an eine besonders hohe Zustimmung für das Projekt gab, zumal es vom ersten Spatenstich bis hin zur Anlagenwartung lokal verwurzelt ist: Dank der Anmeldung des Solarparks als Gewerbebetrieb im Ortsteil Seehof fließen die Gewerbesteuereinnahmen in den kommenden 20 Jahren in die Stadtkasse. Die notwendigen Vorarbeiten für den Bau des Parks wurden von in der Region ansässigen Unternehmen ausgeführt und auch die Pflege- und Wartungsverträge wurden lokal vergeben. Der Stellvertreter des Landrats Helmut Fischer wies bei der Einweihung außerdem auf das Klimaschutzkonzept hin, das momentan für den Landkreis erarbeitet wird und in dem Anlagen zur dezentralen Energieerzeugung eine wichtige Rolle spielen.
Das 2,3 Hektar große Gelände, auf dem der Solarpark innerhalb von nur fünf Wochen fertiggestellt wurde, erstreckt sich entlang der Bahnstrecke nach Coburg und ist für eine Freiflächenanlage ideal geeignet. Die Fläche fällt nach Südosten hin leicht ab, so dass es praktisch keine direkten Sichtachsen zur Nachbarschaft gibt und die optischen Auswirkungen auf das Landschaftsbild äußerst gering sind. Der produzierte Sonnenstrom kann zudem über eine schon bestehende Trafostation in nur 100 Metern Entfernung ins Netz eingespeist werden. Damit ist der Solarpark Seehof ein sehr gutes Beispiel für eine dezentrale Energieversorgung im Nieder- und Mittelspannungsnetz, die ohne zusätzliche Überlandleitungen auskommt.
In den kommenden 20 Jahren – solange ist die Einspeisevergütung durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) garantiert – wird der Solarpark der Umwelt dank sauberem Sonnenstrom jährlich rund 745 Tonnen des Klimagases CO2 ersparen. Dass er darüber hinaus noch die Möglichkeit bietet, Einnahmen für soziale Zwecke zu nutzen, und der Region damit in besonderem Maße zugute zukommt, macht ihn zu einem einzigartigen Projekt in Deutschland, an dem wir alle mit Freude gearbeitet haben. IBC SOLAR bedankt sich herzlich für die tolle Unterstützung von allen Seiten!