[1]Das Hochwasser im Süden, Osten und Norden der Republik geht langsam zurück, doch das tatsächliche Ausmaß der Schäden zeigt sich erst jetzt. Mitunter sind auch Photovoltaik (PV)-Systeme von den Überschwemmungen betroffen. Mancherorts betreffen die Hochwasserschäden nur die Komponenten der Systeme, die im Keller oder Erdgeschoss installiert sind, in anderen Überschwemmungsgebieten hat das Wasser zeitweise sogar die PV-Module auf den Dächern überspült. Wir haben die wichtigsten Fragen zum Umgang mit Hochwasserschäden an Modulen, Wechselrichtern und Speichersystemen zusammengestellt.
Teile des PV-Systems stehen unter Wasser – was nun?
Das Wechselstromnetz in den überschwemmten Gebieten wird vom Energieversorger automatisch abgeschaltet. Unabhängig davon produzieren PV-Module bei Helligkeit weiterhin Gleichstrom. Teile der PV-Anlage können daher weiterhin unter Spannung stehen. Sofern es gefahrlos möglich ist, sollten Teile der PV-Anlage durch noch gefahrlos zugängliche Gleichstrom-Schalter abgeschaltet oder die Solargeneratoren durch eine ausgebildete Elektrofachkraft abgeklemmt werden.
Das Abschalten der Anlage muss in jedem Fall durch eine ausgebildete Elektrofachkraft vorgenommen werden!
Welche Schäden kann Hochwasser an den Komponenten eines PV-Systems anrichten?
Module: Regen und Spritzwasser sind für PV-Module kein Problem. Anders sieht es bei Überflutungen aus, bei denen das Hochwasser die Dachkante übersteigt. Werden die Anschlussdosen auf der Modulrückseite vom Wasser umspült, kann dieses eindringen und die Elektronik dauerhaft beschädigen. Nach einem Hochwasserschaden sollten Sie die Module von einem Fachmann (Elektrofachkraft/Installateur) überprüfen und gegebenenfalls austauschen lassen.
Wechselrichter: Wechselrichter sind je nach Schutzklasse (IP XX) gegen Regen und Spritzwasser geschützt. Stehen sie jedoch unter Wasser, kommt es zu einem Kurzschluss und dauerhaften Schäden an der Elektronik. Wechselrichter, die unter Wasser standen, müssen zwingend ausgetauscht werden.
Geht von Speichern eine Gefahr aus?
Generell geht von einem PV-System mit einem IBC SolStore Speicher keine höhere Gefahr aus, als von einem PV-System ohne Speicher. Das gilt sowohl für die IBC SolStore Systeme auf Blei-Gel-Basis wie auch für Lithium-Ionen-Technologie.
SolStore Li: Der Hersteller hat verschiedene Testreihen durchgeführt, mit normalem Wasser und auch mit stark salzhaltigem Wasser. Beide Tests haben weder zu Bränden noch zu elektrischen Schlägen geführt. Der Test mit Salzwasser ergab lediglich, dass Salzwasser die Batterie entlädt.
SolStore Pb: Auch bei Blei-Batterien besteht keine erhöhte Gefahr von elektrischen Spannungen. In die Gehäuse der verschlossenen OPzV-Batterien kann kein Wasser eindringen, die Batterie nimmt daher keinen Schaden.
Auch wenn im Fall von Überflutungen keine erhöhte Gefahr von Speichersystemen ausgeht, gelten dieselben Schutzmaßnahmen wie für alle elektrischen Geräte und Anlagen, die von einer Überschwemmung betroffen sind: Eine Elektrofachkraft sollte feststellen, ob die betroffenen Bereiche unter Spannung stehen und die Anlagen professionell abschalten.
Nach Abklingen des Hochwassers ist es dringend notwendig, dass ein Fachbetrieb PV-System und Speicher auf Schäden überprüft. Anlagenbesitzer sollten sich an den Installateur des Systems bzw. an einen unserer Fachpartner [2] wenden.
Nach der Überschwemmung – was tun?
Wenn das Hochwasser zurückgegangen ist, sollten die PV-Anlagen nicht einfach wieder in Betrieb genommen werden, sondern von Fachbetrieben kontrolliert werden. Idealerweise wenden Sie sich dazu an den Installateur, der die Anlage errichtet hat. Er kann die Anlage fachmännisch stilllegen und nach der Trockenlegung überprüfen, ob und welche Schäden durch das Hochwasser verursacht wurden.
Fachpartner von IBC SOLAR können sich an unsere Service-Hotline wenden.
Welche Versicherung schützt PV-Anlagen vor Hochwasserschäden?
Von Hochwasser und Überschwemmungen verursachte Schäden an PV-Systemen werden in der Regel nicht von der Gebäudeversicherung abgedeckt. Schutz bietet eine Elementarschadensversicherung oder eine spezielle Photovoltaik-Versicherung. IBC SOLAR empfiehlt für neu installierte PV-Anlagen daher den Abschluss der Spezialversicherung „Willis Elektronik Plus“ [3]. Diese bietet Anlagenbetreibern den vollen Versicherungs- und Schadensschutz auch bei Hochwasserschäden.