[1]Der Bau des größten 2011 geplanten Projekts dieser Art in Bayern begann am 16. Juni 2011 mit dem symbolischen Spatenstich [2] durch den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer [3]. Termingerecht waren die ersten sechs Teilflächen des Jura-Solarparks, die bereits eine Nennleistung von rund 28,5 Megawatt-Peak (MWp) erbringen, im Dezember 2011 betriebsbereit. Am 19. April 2012 wurde auch das eigens für diese Projekte errichtete Umspannwerk in Betrieb genommen. Auf einer Gesamtfläche von etwa 80 Hektar entlang eines Korridors von 110 Meter zur Autobahn A70 Bamberg-Bayreuth erzeugen 145.000 Solarmodule genug Energie um 7.800 Durchschnittshaushalte mit klimaschonendem Solarstrom zu versorgen. Dabei werden etwa 18.000 Tonnen des klimaschädlichen CO2 eingespart.
Der Jura-Solarpark besticht aber nicht nur durch seinen bedeutenden Beitrag zur Energiewende und zum Umweltschutz. Vielmehr tragen seine zahlreichen positiven Synergieeffekte zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität in der Region bei. Die Einwohner von Buckendorf und Feulersdorf freuen sich über den Bau von Blendschutzzäunen, die den positiven Nebeneffekt besitzen, dass sie einen lang ersehnten Lärmschutz hinfällig machen. Die neue DSL-Breitbandkommunikation, die im Zuge der Realisierung des Jura-Solarparks installiert wurde, sorgt sowohl für eine bessere Infrastruktur für die Anwohner als auch für eine bessere Vermarktungsfähigkeit der 30 Hektar Freifläche im Gewerbegebiet Buckendorf.
Einzigartig ist, dass das Projekt die Interessen von vier Gemeinden und drei Landkreisen zusammenführen konnte. So stieß der Bau sowohl bei Anwohnern als auch bei den Verwaltungen aller drei beteiligten Landkreise Bamberg, Kulmbach und Lichtenfels auf positive Resonanz. Die Gemeinden profitieren sowohl von Gewerbesteuereinnahmen als auch von ihrem neuen grünen Image. Getreu dem Motto „THINK GLOBAL, ACT LOCAL“ wurden von der Finanzierung, über den Bau der Anlage bis hin zur Grünpflege, Wartung und eventuellen Reparaturmaßnahmen wieder alle Verträge an lokale Akteure vergeben. Der erzeugte Strom wird direkt über das IBC-eigene Umspannwerk Buckendorf in die 110 Kilovolt (kV) Hochspannungsleitung Kulmbach – Würgau eingespeist.
Die insgesamt 56 Flächenbesitzer konnten sich durch lukrative Pachteinnahmen für die nächsten 25 Jahre ein risikofreies Einkommen für ihre Äcker mit geringem Bodenwert sichern. Auf den zum Teil intensiv bewirtschafteten Flächen werden nun extensive Rückzugsgebiete für Flora und Fauna geschaffen. Auch können die Bürger der umliegenden Gemeinden finanziell profitieren: Vier der sechs Teilflächen werden als Bürgersolarparks ab dem Sommer 2012 vermarktet, an denen sich auch Anwohner beteiligen können. Durch die pünktliche Fertigstellung konnte eine lukrative Einspeisevergütung gesichert werden.
Neben all diesen Synergieeffekten macht die Nähe zur Autobahn das Konzept des Jura-Solarparks besonders zukunftsfähig und einzigartig. Nicht nur, weil Flächen entlang der Autobahnen durch die hohe Lärm- und Abgasbelastung grundsätzlich nur sehr beschränkt nutzbar sind. Durch derartige Projekte wird auch ein Grundstein für die künftige Elektromobilität aus grünem Strom gelegt.
Eine feierliche, offizielle Inbetriebnahme des gesamten Jura-Solarparks ist im Sommer 2012 geplant.