Vor genau 20 Jahren haben sich meine Frau und ich für eine Photovoltaikanlage von IBC SOLAR entschieden. Die Gründe dafür waren in erster Linie ideologischer Natur: Wir wollten einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Außerdem bin ich ein sehr technikbegeisterter Mensch und hatte Spaß daran, uns ein eigens kleines Kraftwerk anzuschaffen. Zur damaligen Zeit waren finanzielle Renditen quasi nicht gegeben. Zwar wurde die Anschaffung einer Anlage durch das 1000-Dächer-Programm [2] zu 70% durch den Staat übernommen, jedoch wurde die Einspeisung des eigens produzierten Sonnenstroms nur mit 16,53 Pfennigen pro kWh vergütet – der Strompreis lag 1992 nur wenige Pfennige darüber. Ein finanziell lohnendes Investment war so eine Photovoltaikanlage also nicht. Zudem gab es keine staatliche Förderung für den Eigenverbrauch. Wir sahen zum damaligen Zeitpunkt demnach absolut keine Chance, das investierte Geld irgendwie wieder reinzuholen. Für das Geld hätten sich meine Frau und ich auch ein paar schöne Reisen leisten können – Es setzte sich aber der Umweltschutzgedanke und die Technikbegeisterung durch.
Unsere Anlage war die erste in Bad Staffelstein und für die Ortsbewohner somit eine große Attraktion. Auch die Lokalpresse interessierte sich sehr für unser eigenes kleines Kraftwerk.
Selbst Ortsfremde, die sich zum alljährlichen PV-Symposium in Bad Staffelstein einfanden, kamen bei uns vorbei, um sich unsere Anlage anzusehen – Anfang der 90er war eine auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage eine echte Seltenheit!
Im Laufe der Jahre entschlossen sich dann immer mehr Menschen für eine eigene PV-Anlage und auch viele Freunde nahmen sich uns zum Vorbild. 2000 trat dann das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) in Kraft. Durch die enorm hohe Einspeisevergütung von 51 Cent pro kWh schnellte der PV-Zubau in die Höhe. Auch wir profitierten vom staatlichen Anreizprogramm: Seit 2000 bekommen wir pro eingespeiste kWh 51 Cent. Und das bis 2020, also noch 8 Jahre lang! Unsere Anlage hat sich dadurch doch noch refinanziert. Seit 2 Jahren sind die anfänglich hohen Anschaffungskosten vollständig gedeckt.
Unsere Anlage läuft seit nunmehr 20 Jahren und liefert stetig gute Erträge. Damals habe ich mich dazu entschlossen, unsere Anlage selbst zu warten und dokumentiere und analysiere die Erträge unserer Anlage seitdem selbstständig. Da ich durch meinen Beruf als Elektroingenieur und dank meiner Technikbegeisterung ein gewisses Know-How besitze, ist die eigenständige Wartung kein Problem. Größere Ertragsausfälle, die auf die Technik zurückzuführen sind, gab es mit der Anlage keine. 2002 gab es einen Blitzeinschlag in der Umgebung, der unseren Wechselrichter zerstörte. Der Schaden wurde aber von der Versicherung übernommen und seitdem läuft die Anlage wieder einwandfrei.
Damit stetig gute Erträge erzielt werden können, bedarf die Anlage einer regelmäßigen und sorgfältigen Kontrolle. So müssen bei Bedarf Verschleißteile wie Strangsicherungen überprüft und eventuell ausgetauscht werden.
Die Leistung unserer Anlage hat sich auch kaum verschlechtert. Eine Überprüfung der Module hat gerade mal einen Leistungsabbau von 11% ergeben – und das nach 20 Jahren Betrieb! Wir sind also zuversichtlich, dass uns die Anlage auch noch in den nächsten Jahren stabile Erträge liefern wird.
Wir haben mit dem Bau unserer PV-Anlage damals in jeglicher Hinsicht die richtige Entscheidung getroffen. Viele Kritiker stempeln Photovoltaik heute noch als ineffizient ab und behaupten, dass die Einstrahlungswerte in Deutschland zu gering sind. Unsere Erfahrung zeigt aber, dass sich Photovoltaik lohnen kann. Außerdem konnten wir durch den produzierten Strom unseren eigenen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Anhand des Umrechnungsfaktors des Umweltbundesamtes habe ich errechnet, dass unser kleines Kraftwerk den Kohlendioxidausstoß im Vergleich zu einem konventionellen Kraftwerk um 11 Tonnen reduziert hat. Oder anders ausgedrückt: Mit dem produziertem Strom könnte Mann (wenn er denn Lust hätte) 15.475 Stunden oder 645 Tage staubsaugen (18.570 kWh/1200 W=15.475 h).
Aus Überzeugung haben wir uns vor einiger Zeit dazu entschlossen, unsere Anlage um weitere 2 kWp auszubauen. Trotz der bevorstehenden Novellierung des EEGs und die damit verbundenen drastischen Kürzungen der Förderung, haben wir uns für diesen Schritt entschieden – wieder aus ideologischen Gründen. Denn unser eigenes kleines Kraftwerk macht uns etwas unabhängiger von den steigenden Strompreisen der Energiekonzerne und leistet einen weiteren Beitrag zur Energiewende!
Autor: Walter Liebl