Als Grundlage dienen auch in diesem Jahr die in etwa gleichmäßig über Deutschland verteilten fünf PV-Referenzanlagen (siehe Tabelle). Da zur Anlage Oldenburg bisher keine vollständigen Daten zur Verfügung stehen, wurde dieses System in der folgenden Auswertung nicht berücksichtigt.
Die Übersicht vergleicht das Solarjahr 2011 mit dem Durchschnitt der letzten sieben Betriebsjahre von 2004 bis 2010. In die aktuelle Übersicht sind die realen Ertragswerte der ersten neun Monate des Jahres 2011, also von Januar bis September, eingeflossen. Die fehlenden drei Monate Oktober, November und Dezember wurden anhand von Monatserträgen der vergangenen Jahre hochgerechnet, so dass man dadurch einen sehr realistischen Jahreswert erhält.
Spitzenerträge in den ersten 9 Monaten
Die Auswertung zeigt, dass alle vier untersuchten PV-Anlagen bereits Ende September 2011 über 90 Prozent des durchschnittlichen Gesamtjahresertrags der Jahre 2004 bis 2010 erreicht haben. Hochgerechnet auf ein komplettes Jahr werden die Spitzenerträge, die je nach Anlage bisher in den Jahren 2005 bzw. 2006 produziert worden sind, in 2011 wieder knapp erreicht oder teils sogar übertroffen.
Die Vergleichsanlagen im Einzelnen: Das System am Standort Hasselfelde kommt bis Jahresende 2011 auf einen Energieertrag von 1.042 kWh/kWp – dabei lag der langjährige Mittelwert der letzten sieben Betriebsjahre bei 984 kWh/kWp. Das ergibt einen Mehrertrag im Jahr 2011 von 5,8 Prozent. Die Anlage Tütschengereuth hat im Vergleich zu den anderen drei Anlagen in diesem Jahr mit „nur“ 984 kWh/kWp die niedrigsten Erträge. Auf den höchsten prozentualen Mehrertrag schafft es die baden-württembergische Anlage in Gernsbach, die mit 10,9 Prozent bemerkenswert über dem Durchschnittswert der Jahre 2004 bis 2010 liegt. Spitzenreiter in Bezug auf die absoluten Erträge ist wie im vergangenen Jahr die Freiflächenanlage im oberbayrischen Taufkirchen mit 1.142 kWh/kWp.
Fazit
Im Mittel liegen die vier PV-Anlagen mit 5,7 Prozent Mehrertrag über den Erträgen der Jahre 2004 bis 2010. Sehr positiv haben sich die ertragsreichen Monate März, April und Mai gezeigt. Allein in den drei Frühjahrsmonaten lagen die Erträge 2011 im Schnitt mit 22 Prozent über denen der vergangenen sieben Jahre. Auch der Monat September sowie der in der Auswertung nicht direkt berücksichtige Oktober 2011 scheinen überdurchschnittlich auszufallen.
Somit können wir uns über eine reiche Solarernte freuen, die das Jahr 2011 bei zahlreichen Photovoltaikanlagen, die schon mehrere Jahre in Betrieb sind, zum Spitzenjahr macht. Für viele Anlagenbetreiber wird es nach Ablesen des Jahreszählerstandes 2011 zu erfreulichen Mehreinnahmen aufgrund von Rückvergütungen kommen. Anfang nächsten Jahres wollen wir mit Hilfe der Einstrahlungskarten auf besonders sonnige Regionen schauen.
Hier geht’s zu den Sonnenstunden 2010 und 2012.
Autor: Markus Maier (ehem. Teamleiter O&M Services)
Hallo,
Solaranlagen sind heute auch trotz sinkender Einspeisevergütung gerade auf längere Sicht hin gesehen absolut rentabel, da der Anlagepreis sich im Durchschnitt seit 2006 halbiert hat!
Grüße
Das ist ja erfreulich, dass das Jahr 2011 so sonnenreich war, auch wenn wir im Sommer nichts davon gemerkt haben…
Vielen Dank für die interessante Übersicht!
Hallo Jürgen,
Problem ist aber, ob es auch zukünftig rentable bleibt. Die Einspeisevergütung sinkt, das ist richtig. Allerdings besteht in Zukunft sogar die Gefahr, dass durch einen Regierungswechsel die Einspeisevergütung ganz gestrichen wird. Das kann man so noch gar nicht vorhersehen.