Vorurteile gegenüber der Photovoltaik gibt es jede Menge. Mitunter halten sich diese auch recht hartnäckig. Manchmal aber, das zeigt ein aktueller Fall, sind sie auch ganz schnell wieder entkräftet. Vor kurzem kursierte in den Medien – allen voran in der „Welt am Sonntag“ – eine Studie der Hochschule für Technik in Berlin: Sie sollte angeblich belegen, dass die Solarbranche viel weniger Jobs geschaffen hat, als Branchenvertreter immer behaupten. Als Verfasser trat Wolfgang Hummel auf den Plan, der dem Branchenverband BSW Solar vorwarf, er hätte die Angaben zu den Arbeitsplätzen geschönt.
Gestern nun hat sich die HTW von seinen Äußerungen distanziert. Herr Hummel sei lediglich Lehrbeauftragter der Hochschule, seine düsteren Äußerungen zur Zukunft der Solarbranche und die Vorwürfe gegenüber der Branche seien „privat“. Die HTW hat zudem noch einmal nachgerechnet und kommt nun zu einem ganz anderen Ergebnis: „Herr Hummel vernachlässigt in seinen Berechnungen zahlreiche Arbeitsplätze und liegt daher systematisch zu niedrig“, heißt es in einer Pressemeldung. Und weiter: „Auch die negativen Aussichten zur Zukunft der deutschen Solarindustrie […] lassen sich aktuell nicht bestätigen.“
Richtig ist natürlich, dass die Branche gerade mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Ihr deshalb aber abzusprechen, dass sie sich zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor in Deutschland entwickelt hat, der seit Jahren stabile Arbeitsplätze bietet, ist jetzt einmal mehr widerlegt.