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MdB Josef Göppel zu Besuch bei IBC SOLAR

Heute war MdB Josef Göppel (CSU) zu Gast bei IBC SOLAR. Der Bundestagsabgeordnete informierte sich unter anderem über die Möglichkeiten, Solarstrom zu speichern und so den Eigenverbrauchsanteil zu erhöhen. Zudem besuchte Josef Göppel in Begleitung von Vorstandsvorsitzendem Udo Möhrstedt ein Freiflächenprojekt im oberfränkischen Breitengüßbach. Udo Möhrstedt nutzte die Gelegenheit, Josef Göppel zu seiner Einschätzung des Maßnahmenpakets der Bundesregierung zu befragen.


[1]Udo Möhrstedt: Herr Göppel, die Energiewende ist beschlossene Sache, der Bundesrat hat am vergangenen Freitag ein umfassendes Maßnahmenpaket gebilligt. Wie zufrieden sind Sie mit den Inhalten? Wird die Energiewende damit wirklich gelingen?

Josef Göppel: Das neue EEG setzt die erfolgreiche Förderung erneuerbarer Stromerzeugung fort. In den parlamentarischen Verhandlungen konnte die Ausrichtung des ersten Entwurfs auf Großstrukturen, die vor allem den alten Energiekonzernen genutzt hätte, wieder rückgängig gemacht werden. Die erneuerbaren Energien bieten damit auch in Zukunft die Chance einer breiten Bürgerbeteiligung und bringen flächendeckend Wertschöpfung.

Außerdem schafft das überarbeitete Gesetz erstmals Anreize für die direkte Vermarktung und Entwicklung von Speichertechnologien. Die künftige Energieversorgung nimmt damit konkrete Konturen an.

Auch die zusätzlichen Anstrengungen zur Energieeinsparung weisen in die richtige Richtung. Die Ablehnung der Steuerabschreibung für energetische Gebäudesanierungen durch den Bundesrat ist ein schwerer Rückschlag. Das kann so nicht bleiben.

[2]Die gleichmäßige Verteilung der Windkraft über ganz Deutschland hilft, einen großen Teil zusätzlicher Stromleitungen zu vermeiden. Die Bundesnetzplanung wird den noch notwendigen Ausbau aber beschleunigen und eine frühzeitige Einbindung der betroffenen Bürgerinnen und Bürger sicher stellen.

Die neuen Energiegesetze sind als Gesamtpaket ein wichtiger Schritt. Der Erfolg der Energiewende hängt aber von einer breiten Bürgerbeteiligung ab, in der viele Endverbraucher auch zu Energieerzeugern werden.

 

Udo Möhrstedt: Kritiker der Energiewende führen immer wieder steigende Kosten an, die durch die Umstellung auf die Verbraucher zukommen sollen. Was entgegnen Sie in solchen Fällen? Sind die Sorgen der Verbraucher vor steigenden Preisen begründet?

Josef Göppel: Der Umbau der Energieversorgung bedeutet hohe Anfangsinvestitionen. Langfristig wird sich aber auszahlen, dass Sonne, Wind, Wasser und Erdwärme als „Brennstoff“ kostenlos zur Verfügung stehen. Außerdem bringt die dezentrale Struktur der erneuerbaren Energien endlich echten Wettbewerb auf dem Strommarkt.

Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die EEG-Umlage nicht über 3,5 ct/kWh steigen zu lassen. Im kommenden Jahr wird die Umlage aller Voraussicht nach sogar sinken. Durch die Förderung erneuerbarer Stromerzeugung werden wir eine sichere und langfristig sogar kostengünstigere Energieversorgung erreichen.

 

Udo Möhrstedt: Welche Rolle wird Ihrer Ansicht nach die Photovoltaik im Energiemix der Zukunft spielen? [3]

Josef Göppel: Sonnenstrom ist seit 1990 um über 80% billiger geworden. Trotzdem ist die rasante technologische Entwicklung noch lange nicht am Ende. Photovoltaik wird langfristig eine große Rolle spielen. Sie ist abwärmefrei, macht keinen Lärm und kann überall eingesetzt werden.

In Städten ist die Photovoltaik sogar die einzige erneuerbare Stromerzeugung, die in größerem Maßstab genutzt werden kann. Ich setze mich deshalb besonders für eine stärkere Förderung der gebäudeintegrierten Photovoltaik ein. Genauso wie ein Internetanschluss selbstverständlich geworden ist, wird auch bald bei jeder Baumaßnahme – sei es die Renovierung eines Hauses, eine neue Fabrikhalle oder ein Parkplatz – geprüft werden, wie Sonnenstrom erzeugt werden kann.