- IBC SOLAR Blog - https://www.ibc-blog.de -

Potenziale der PV nicht gefährden!

[1]
Jürgen Becker, Staatssekretär im BMU (Quelle: www.woche-der-sonne.de)

Mehr als sechs Millionen Menschen in Deutschland nutzen die Kraft der Sonne und nehmen damit ihre Energie- und Wärmeversorgung selbst in die Hand. Dies ist ein zentrales Ergebnis einer Umfrage, die der Bundesverband Solarwirtschaft gestern beim Auftaktevent zur „Woche der Sonne“ [2] in Berlin präsentierte. Nach den Gründen für ihr solares Engagement gefragt, nannten die Befragten vor allem Umweltaspekte sowie die Unabhängigkeit von den Energiekonzernen und steigenden Strompreisen.

Doch es gab noch mehr schöne Zahlen, die beim Auftaktevent genannt wurden. Jürgen Becker, Staatssekretär im Bundesumweltministerium verwies in seiner Rede auf die zahlreichen Arbeitsplätze, die in der Solarbranche in den letzten Jahren entstanden sind. Rund 150.000 [3] Menschen haben allein in der Solarwirtschaft ihr berufliches Zuhause gefunden – die Arbeitsplätze in Unternehmen anderer erneuerbarer Energien sind hier noch gar nicht mit eingerechnet.

Umso erstaunlicher fand ich jedoch in diesem Zusammenhang, dass der Staatssekretär lobende Worte für eine Zubaubegrenzung der Photovoltaik auf rund 3,5 Gigawatt pro Jahr fand. Diesen Zielkorridor will man durch sogenannte flexible Förderanpassungen – also vorgezogene Vergütungskürzungen bei höherem Zubau – erreichen. Die Entscheidung darüber war vor einigen Wochen – vor Fukushima – gefallen, schon damals hatte IBC SOLAR diese Pläne kritisiert und vor einer Gefährdung der notwendigen Energiewende gewarnt [4].

Unsere Kunden, die Installateure und Handwerksbetriebe, sehen die Entwicklung ebenfalls kritisch. So mancher Mittelständler fragt sich, wie er seine Angestellten in einem Markt, der im ersten Halbjahr kaum an Fahrt gewonnen hat, halten kann. Wenn die Politik auch im nächsten Jahr die Arbeitsplatzzahlen in der Solarbranche bejubeln will, sollte sie dringend darüber nachdenken, wie diese Jobs zu sichern sind.

Autor: Jörg Eggersdorfer