Gegen umweltfreundlichen Solarstrom hat kaum jemand etwas – doch wenn es darum geht, eine Solaranlage vor der eigenen Haustüre entstehen zu sehen, wird es mitunter schwierig. Manche Bürger haben Bedenken, ob die Anlage optisch in die Landschaft passt, andere kritisieren, dass Flächen über 20 Jahre lang nicht anderweitig genutzt werden können. Manchmal ist es am einfachsten, ein Projekt direkt vor Ort vorzustellen, um solche Bedenken auszuräumen. Anfang November organisierte mein Kollege Oliver Partheymüller von der IBC SOLAR Invest GmbH im oberfränkischen Buckendorf eine Infoveranstaltung.
Zur Vorgeschichte: Nördlich des Orts – entlang der A 70 – möchten wir gerne einen Solarpark auf einer 6 Hektar großen Fläche bauen. Dieser soll Teil des insgesamt 23 Hektar großen Solarparks Fesselsdorf-Buckendorf sein. Der Bauausschuss der Stadt Weismain hatte die Bauvoranfrage für das Teilstück bereits positiv beschieden. Nachdem Kritik von einigen Bürgern laut wurde, stellte der Stadtrat die Entscheidung über das Projekt jedoch vorerst zurück.
Um den interessierten Buckendorfer Bürgern zu zeigen, dass auch sie von dem Solarpark profitieren, bauten wir auf dem Gelände einige Modulreihen auf, ließen eine dreireihige Hecke pflanzen und ein Zaunmodell in Originalgröße errichten. So konnten die Bürger sehen, dass die Anlage künftig durch Bäume und Sträucher, die IBC SOLAR pflanzen will, stark verdeckt wird. Durch die einreihige und damit bodennahe Bauweise bleibt die Anlage zudem vergleichsweise unauffällig. Und noch einen Vorteil hat der Bau des Projekts: Die geplante Begrünung zwischen Solaranlage und Autobahn entsteht ein natürlicher Lärm- und Sichtschutz. Abgesehen davon bringt die gesamte 10 MW-Anlage Strom für mehr als 3.300 Haushalte und spart pro Jahr mehr als 5.500 Tonnen CO2 ein. Letztlich war die Vor-Ort-Besichtigung ein Erfolg: Wir konnten viele Bedenken ausräumen und so fiel auch die Abstimmung des Stadtrates positiv aus. Mit 11 Pro- und 3 Gegenstimmen sprachen sich die Stadträte dafür aus, einen Bebauungsplan für die Teilfläche zu erstellen und das Areal als Sondergebiet Photovoltaik auszuweisen. Sollte das Projekt dann im nächsten Jahr realisiert werden, können sich die Bürger ab einer Mindesteinlage von 5.000 Euro beteiligen.