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Neues Praxisseminar: Messtechnik und Langzeiterfahrungen mit PV-Anlagen

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Seminarteilnehmer bei der Praxisübung im Freien

Bei der Premiere unseres neuen Seminars „Langzeiterfahrungen und Messtechnik“ hat es das Wetter gut mit uns gemeint und mit vielen Sonnenstrahlen, blauem Himmel und angenehmen Temperaturen dazu beigetragen, dass der Praxisteil im Freien besonderen Spaß gemacht hat. Und gerade die praktischen Übungen stehen bei dieser 2-tägigen Schulung im Vordergrund. Sie ist speziell auf die Bedürfnisse von Servicetechnikern und Anlagenplanern zugeschnitten und macht diese fit für den Umgang mit modernster Messtechnik für die Analyse von Photovoltaikanlagen.

Um aber die Praxis auf eine solide theoretische Grundlage zu stellen, haben wir zuerst die Ergebnisse einer Langzeitstudie von IBC SOLAR präsentiert. Sie untersuchte in den Jahren 2005, 2006 und 2007 insgesamt 34 PV-Anlagen (netzgekoppelt und netzfern) nach den Erfahrungen der Betreiber, der Entwicklung von Energieerträgen sowie der messtechnischen Untersuchung des Ist-Zustandes der PV-Anlage. Die Studie kam zum Ergebnis, dass die bis zu 19 Jahre alten PV-Anlagen betriebssicher und stabil funktionieren, wenn kontinuierlich Wechselrichter und Zählererträge überprüft bzw. dokumentiert werden. Darauf aufbauend haben wir unseren Seminar-Teilnehmern die theoretischen Details der Messtechnik zur Moduluntersuchung erläutert.

Sehr gespannt waren sowohl Teilnehmer als auch Referenten auf den praktischen Seminarteil, der unter realen Bedingungen im Freien stattfand. Dafür haben wir auf dem IBC SOLAR-Parkplatz ein Testsystem mit drei Solarmodulen aufgestellt, mit dem wir verschiedene Fehlersituationen an PV-Anlagen nachgestellt und über einen Kennlinien-Analysator mit Daten- und Grafikausgabe dargestellt haben.

In einer Übung wurde das Verhalten des Modulstranges bzw. seiner Leistung bei Abschattung einer kompletten Solarzelle über die gemessene Strom-Spannungskennlinie überprüft. Besonders die Funktion der Bypassdioden spielt hierbei eine zentrale Rolle, indem sie im Abschattungsfall durchschaltet und somit Solarzellen vor Überhitzung schützt und zudem die Ausgangsleistung des Modulstranges optimiert. Danach haben wir weitere Verschattungssituationen durch eine vertikal oder horizontal über dem Solarmodul verlaufende Stromleitung simuliert.

Sehr interessant waren die Fragen und Meinungen der Teilnehmer zu den jeweiligen Messergebnissen, die auf einem Großbildschirm im Pavillon präsentiert wurden. Die teilnehmenden Servicetechniker haben die Vor- und Nachteile ihrer eigenen Mess- und Analysegeräte anderer Hersteller erwähnt; einige haben ihre Instrumente zum IBC-Seminar auch mitgebracht. Aufschlussreich waren zudem Teilnehmerfragen zur Verringerung von Verschattungseinflüssen aktuell zu planender Projekte durch Optimierung der Modulverschaltung. Verschiedene Möglichkeiten dazu konnten anhand der aufgenommenen Kennlinienbeispiele anschaulich beschrieben werden.

Am Ende waren sich alle Teilnehmer einig, dass durch eine ordnungsgemäße Anwendung des Solarmodul-Kennlinienmessgeräts bei entsprechenden Wetterbedingungen eine sehr effektive Fehler- oder Situationseinschätzung bei auffälligen Solarsträngen oder -modulen möglich ist. Highlight und Schlusspunkt des sonnigen Nachmittags war der Besuch eines zertifizierten Thermografen, der uns die weitreichenden Einsatzmöglichkeiten einer Wärmebildkamera in der PV-Thermografie illustrierte.

Nach den zwei Seminartagen bekamen die Teilnehmer umfangreiches Wissen für den selbständigen Einsatz moderner Messtechnik mit. Im Servicefall sind sie somit in der Lage, schnelle und professionelle Fehlerdiagnostik anzuwenden und die Resultate zu dokumentieren.