In immer kürzeren Abständen wird die mediale Sau durchs Dorf getrieben, dass die Ökostrom-Umlage die Strompreise immens in die Höhe schnellen lässt. Von horrenden 70 Prozent Preissteigerung ist die Rede. Dabei beträgt der faktische Anstieg der EEG-Umlage gerade mal 1,48 Cent und liegt damit noch deutlich unter den 2 Cent, die 75 Prozent der Deutschen bereit sind zusätzlich für die Förderung von Solarenergie zu zahlen.
Der Tagesspiegel kommentiert daher heute ganz richtig:
„… während die umlagefinanzierte Förderung für erneuerbare völlig transparent ist, ist bis heute unklar, wie viel der Steuerzahler für die Förderung der Kernenergie ausgegeben hat. Mindestens 204 Milliarden Euro seit 1950, rechnet Greenpeace vor. Die Akw-Kosten verstecken sich überall, auch im Etat des Bundesforschungsministeriums.“
Greenpeace kommt in der vom Tagesspiegel erwähnten Studie zu dem Ergebnis:
„Jede Kilowattstunde Atomstrom wird durch staatliche Regelungen mit 4,3 Cent subventioniert.“
Doch diese Kosten tauchen nicht auf der Stromrechnung auf. Was sonst noch fehlt, rechnete der Solargärnter-Blog erst vor kurzem vor:
„Die Förderung für Erneuerbare Energien beläuft sich derzeit auf 8,2 Milliarden Euro jährlich. Gleichzeitig wurden durch den erneuerbaren Strom 69 Mio. Tonnen CO2 vermieden. Die Kosten für die so vermiedenen Klima- und Umweltschäden belaufen sich auf 5,7 Milliarden Euro. Dazu kommt, dass die Erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr Rohstoffimporte in Höhe von 2,2 Milliarden Euro überflüssig machten. Somit stehen 8,2 Milliarden Euro Kosten 7,9 Milliarden Euro Einsparungen gegenüber. Und in diese Rechnung sind die entstandenen Arbeitsplätze und die Wertschöpfung für die Kommunen noch gar nicht mit einberechnet.“
In der Diskussion werden Äpfel mit Birnen verglichen und es wird etwas emotional aufgebauscht, was sowieso jedem vernünftigen Menschen klar ist: die Energiekosten werden weiter steigen. Daher hat der Tagesspiegel mit seinem Fazit ganz recht:
„Insofern sollte man die neue Strompreiserhöhung nehmen als das, was sie ist: einen Beitrag der heutigen Generationen für den ökologischen Umbau unseres Energiesystems. Künftige Generationen werden es uns danken.“
Vielen Dank für den Beitrag. Das Thema Förderung für umweltschädliche Energieerzeugung braucht dringend mehr Öffentlichkeit, nur so kann man der ungleich geführten Diskussion Herr werden. Ich wünsche mir unabhängige Studien, die Ein-Für alle Mal Kostenwahrheit schaffen.
Gestern lief auf ARD in der Sendung Monitor ein sehr guter Beitrag dazu. Hier der Link:
http://www.wdr.de/tv/monitor/sendungen/2010/1021/strom.php5