Wer, wie, was? Der Einstieg in die Pressearbeit

Zugegeben: Manchmal ist es nicht so einfach. Der Laden läuft auf Hochtouren, der Montagetrupp nächtigt beinahe schon auf den Dächern, so viel ist zu tun, und das Telefon steht nicht still. Und da soll Zeit bleiben, um Kontakte zu Medien aufzubauen?

Geht es um die Frage, ob ein Installateur Pressearbeit leisten soll oder nicht, nennt er als häufigstes Argument gegen die Verbindung mit der Medienwelt akute Zeitnot. Das ist verständlich. Doch wenn wir genauer nachfragen stellt sich oft heraus, es ist tatsächlich eher die Scheu vor dem Unbekannten. Für unsere Kunden stellen wir in unserem Fachpartnerportal immer wieder Pressetexte zur Verfügung, die sie anpassen und verwenden können. Für alle anderen Installationsbetriebe hier ein paar Tipps zum Einstieg. Denn was nützt der beste Service, das tollste soziale Engagement oder die hochaktuelle Infoveranstaltung, wenn niemand davon erfährt?

Womit wir schon bei der Themenfindung wären. Bei einem Workshop, den ich vor einiger Zeit für unsere Kunden gehalten habe, kam schnell die Frage nach dem richtigen Aufhänger für die Medienarbeit auf. Was soll man der Presse eigentlich mitteilen? Vieles ist hier möglich: Angebote für Auszubildende etwa sind ein Thema in einer Zeit, in der Firmenpleiten die Schlagzeilen dominieren. Ein neues noch unbekanntes Produkt, kann ebenso Schlagzeilen machen wie ein Firmenjubiläum.

Schon bevor Sie ein Thema suchen, sollten Sie sich Gedanken über Ihre Zielgruppe machen. Kündigen Sie eine Produktneuheit an, wird das die Boulevardpresse kaum interessieren. Ein Fachmagazin dagegen greift das Thema vielleicht auf. Ein Firmenfest könnte etwas für den Lokalteil einer Zeitung sein; die aktuellen Geschäftszahlen eher für die Wirtschaftsredaktion. Wer einen Presseverteiler, also die Kontaktliste zu Redaktionen, erstellt, sollte diesen nach Zielgruppen sortieren und seine Meldung am besten per Mail gezielt verschicken. Hier gilt das Prinzip „weniger ist mehr“. Ein Versand an eine Handvoll richtige Kontakte ist besser als ein Rundumschlag nach dem Prinzip Gießkanne.

Bilder dürfen nicht fehlen, denn schließlich will kein Leser eine Zeitung, die einer Bleiwüste gleicht. Dann aber bitte in hoher Auflösung (300dpi sind Standard) und guter Qualität, schließlich soll das Ganze auch gedruckt werden können. Und nicht zuletzt sollte der Journalist die Möglichkeit haben, Kontakt mit dem Unternehmen aufzunehmen. Telefonnummer und Email-Adresse eines Pressekontakts sind deshalb Pflicht für jede Pressemitteilung.

Wer nicht weiß, wie er eine Pressemeldung aufbaut, der findet unzählige Fachbücher und kann sich Hilfe von Experten holen. Für alle, die hierfür keine Zeit oder nicht die nötigen Mittel haben, hier die Kurzfassung. Wer, was, wann, wo, wie und warum – das sind die Fragen, die eine Meldung unbedingt beantworten muss. Beispiel: Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Diskussion informiert das Unternehmen xy am kommenden Wochenende ab 15 Uhr am Firmensitz in xy über die Vergütungssätze für Solarstrom. Dieser Satz beantwortet wichtige Fragen und kann – angefüttert mit weiteren Infos – Kern einer Pressmeldung sein. Auch hier gilt: weniger ist mehr. Beschränken Sie sich auf die wesentlichen Aussagen und „blähen“ sie die Meldung nicht unnötig auf.

Diese Meldung muss dann noch den Sprung in die Medien schaffen. Wie das noch leichter gelingt, darüber informiert unter anderem Heft 9 der „Sonne, Wind und Wärme“ (S. 52).

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2 Gedanken zu „Wer, wie, was? Der Einstieg in die Pressearbeit“

  1. Wäre es nicht sinnvoller, dem Installateur von der Zentrale aus unter die Arme zu greifen? Woher soll ein Installateur wissen, wen er wann, wie, wo und weshalb ansprechen soll – er ist spezialisiert auf Installationen und nicht auf die Medienbranche…

    Stellen Sie sich das einmal mit umgekehrtem Vorzeichen vor: der Installateur schickt Ihnen ein paar Rohre, Module und Leitungen, und teilt Ihnen mit: ‚Sie brauchen sie nur noch zu verlegen und zu verbinden‘. Sind Sie sicher, dass Sie das mit Ihrer Spezialisierung und Qualifikation im Medienbereich schaffen würden?

    Oder noch simpler: Der Installateur schickt Ihnen eine Liste mit den erforderlichen Bauteilen für Ihre Anlage (Produkt, Haus, Garage, etc.). Können Sie sich vorstellen, wie viele Baumärkte & Händler Sie abklappern müssten, um den richtigen zu finden. Der Aufbau Ihrer Anlage wäre bereits an diesem Punkt zum Scheitern verurteilt…

    See the point?

  2. Lieber Toyota-Designer,

    völlig richtig – ein Blogbeitrag oder ein einziger Workshop machen noch keinen perfekten Presseverantwortlichen, ebensowenig, wie ein paar Module und Leitungen plus Installationsanleitung einen perfekten Installateur machen. Ideal wäre es natürlich, wenn der Installateur eine „Zentrale“ hat, die solche Aufgaben übernimmt, doch gerade kleine Betriebe haben eben häufig kein Netzwerk auf das sie zurückgreifen können. Das heißt aber nicht, dass sie gar keine Pressearbeit machen sollen, denn sie haben ja durchaus auch etwas Spannendes zu erzählen.

    Um bei Ihrem Beispiel zu bleiben: Ich brauche nicht gleich einen Handwerker, um einen Nagel in die Wand zu schlagen oder mein Regal aufzubauen. Wenn mir jemand zeigt, wie ich mit Hammer und Nagel umgehe, bzw. die Bauanleitung einigermaßen verständlich ist, kriege ich mein Regal auch selbst aufgestellt. Doch wenn es um komplexe Themen und langfristige Investitionen geht, wie beispielsweise die Installation einer Solaranlage, wende ich mich an den Fachmann. Ähnlich ist es mit der Pressearbeit: Für die Unterhaltung mit dem Lokaljournalist, den ich seit Jahren kenne, muss ich mich wohl nicht jahrelang vorbereiten. Doch wenn ich das Thema Pressarbeit grundlegend angehen will, ist die Hilfe eines Profis unverzichtbar.

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