In Brüssel und Berlin wird derzeit heiß diskutiert – die Klimaziele der EU stehen auf dem Prüfstand und damit auch die Zukunft der Erneuerbaren Energien. Auch die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke ist immer wieder Thema. Grund genug für das Team der IBC SOLAR Blogger, einen Gastbeitrag des Firmengründers und Vorstandsvorstitzenden Udo Möhrstedt zu veröffentlichen.
Seit dem 30. Juni 2010 sind alle EU-Mitgliedsstaaten aufgefordert, ihre Pläne darzulegen, wie sie die verbindlichen Klimaschutzziele (unter anderem 20 Prozent des Energiebedarfs aus Erneuerbaren Energien) erreichen wollen. In Deutschland beziehen wir bereits 18 Prozent der Stromversorgung aus Erneuerbaren Energien. Bis 2020 sollen es mindestens 30 Prozent sein.
Doch die wiederholte Forderung der Atomkraftwerksbetreiber nach einer Laufzeitverlängerung von Kernkraftwerken und die politische Debatte zeigen, dass das Bekenntnis zu einer Erhöhung des Anteils Erneuerbarer Energien im Strommix weiterhin in Frage gestellt wird. Denn eine Rückkehr zur Atomenergie würde den Ausbau des Erneuerbaren Energiemixes ausbremsen. Dabei steht die Bevölkerung, das zeigen Umfragen immer wieder, mehrheitlich hinter dem Ausbau Erneuerbarer Energien.
Schon heute ist Deutschland von der Stromproduktion her überversorgt, zurzeit werden rund 8 Prozent des produzierten Stroms ins Ausland geliefert. Würde man politisch nur die Vollversorgung in Deutschland wollen, dann könnte man bereits heute einige Atomkraftwerke abschalten.
Die Entscheidung für oder gegen Atomkraft liegt aber auch bei jedem Einzelnen. So kann jeder für sich einen Schritt zum Ausbau nachhaltiger Energieversorgung tun und dazu beitragen, den Ausbau Erneuerbarer Energien zu fördern und als Alternative zum aktuellen Strom-Mix zu etablieren. Sie können mit Ihrer Entscheidung für eine Photovoltaikanlage – ob auf dem eigenen Dach, über die Beteiligung an einem Solarfonds oder auch nur als Kunde eines Ökostrom-Anbieters – selbst „den Schalter umlegen“! Damit werden Atomkraftwerke Schritt für Schritt überflüssig, denn schon heute liegt ihr Anteil an der deutschen Stromproduktion nur bei ca. 22 Prozent.