Halterungs- bzw. Montagesysteme für Photovoltaikanlagen sind heutzutage technisch sehr ausgereift. Die Auslegung der Systemkomponenten nach statischen Randbedingungen inklusive automatischer Erstellung der Stückliste über Auslegungssoftware hat sich mittlerweile zum Standard entwickelt. Ausgereifte Installationsanleitungen und Montagevorschriften gehören zu den Services von Herstellern und Systemhäusern wie IBC SOLAR dazu.
Ich möchte hier auf einen Punkt eingehen, der immer wieder bei der Installation auf schrägen Sparrendächern mit Ziegeleindeckung auftritt. Auch bei der Gestellmontage der PV-Anlage meiner Eltern im März dieses Jahres wurde ich mit dieser Herausforderung konfrontiert: Wie findet man die optimale vertikale Position des Dachhakens bei 1-lagigen Halterungssystemen?
Auslegungsprogramme können das nur indirekt vorgeben. Die vertikale Position des Dachhaken hängt im Wesentlichen von zwei Parametern ab: erstens von der Länge des Dachziegels und zweitens von der Länge des eingesetzten Solarmoduls. Abhängig von der Länge des Solarmoduls geben Modulhersteller den Klemmbereich vor, in dem ein PV-Modul an das Gestellsystem befestigt werden darf. Dieser Bereich ist vom Monteur unbedingt einzuhalten, damit die Garantiebedingungen Gültigkeit haben. Dagegen ist die horizontale Lage des Dachhakens von der Position des Dachsparrens vorgegeben, der in diesem Beispiel somit keine Rolle spielt.
Um die vertikale Position des Dachhakens zu bestimmen, müssen also bei 1-lagigen Systemen die Abmessungen von Dachziegel und Solarmodul berücksichtigt werden. Hier ein Anlagenbeispiel, bei dem das eingesetzte Modul eine Gesamtlänge von 148 cm bei zwei Klemmbereichen von je 33 cm aufweist. In der Abbildung sind die hellblau hervorgehobenen Solarmodule mit ihren hellgrünen Klemmbereichen dargestellt. Des Weiteren hat der vorhandene Dachziegel eine Länge von 38 cm – somit hat man ein vertikales Raster von 38 cm zum Setzen der Dachhaken zur Verfügung.
Auf dem Dach werden die vom Solarteur gesetzten Dachhaken mit quer laufenden Profilschienen verbunden – im Bild als rote Linie dargestellt. Damit die Solarmodule immer im hellgrünen Klemmbereich auf der Profilschiene aufliegen, muss der vertikale Abstand zwischen den Modulen (magentafarbener Bereich) entsprechend gewählt werden. Wie in der Abbildung ersichtlich, haben wir in diesem Beispiel einen etwas größeren vertikalen Modulabstand als die üblichen 2 cm gewählt. Somit ist eine optimale Auflage des Profils im vorgeschriebenen Klemmbereich immer gegeben.
Bei anderen Modul- und Dachziegeltypen wird die Situation natürlich wieder anders aussehen. Doch die Beschäftigung mit dem Thema lohnt sich – schließlich ist eine PV-Anlage eine langfristige Investition, die durch die richtige Montage gesichert werden muss.
Autor: Markus Maier (ehem. Teamleiter O&M Services)