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Vermittlungsausschuss – Und nun?

Letztes Wochenende war Solartag bei Ikratos [1] in Weissenohe. Einige Endkunden traten fragend mit folgender Aussage an mich heran: „Solar lohnt sich ja jetzt dann nicht mehr!?“ Frage ich dann weiter nach, wie meine Gesprächspartner darauf kommen, zeigt sich eine Mischung aus Fehlinformationen, Fehleinschätzungen und Verunsicherung. Meine erste Antwort lautet daher immer: „Doch Solar lohnt sich auch in Zukunft – und zwar sehr gut!“

Wie funktioniert eine PV-Anlage
Die Funktionsweise einer Photovoltaikanlage in schematischer Darstellung

Die erste Fehlinformation ergibt sich aus einer Vermischung von Solarthermie und Photovoltaik. Es handelt sich hier um zwei verschiedene Arten Sonnenenergie zu nutzen, die technologisch aber nichts verbindet. Solarthermie dient der Erzeugung von Wärme aus Sonnenlicht und wurde in der Vergangenheit über einmalige finanzielle Zuwendungen des Staates gefördert. Diese Förderung fiel dem Rotstift zum Opfer. Die zugehörigen Berichte [2] haben viele Leser auch auf Photovoltaik übertragen, was allerdings nicht richtig ist.

Bei der Photovoltaik wird Strom aus Sonnenlicht erzeugt, im eigenen Gebäude verbraucht und ins öffentliche Stromnetz eingespeist. Sowohl für selbst verbrauchten als auch für eingespeisten Strom erhält man 20 Jahre lang eine feste Einspeisevergütung vom zuständigen Energieversorgungsunternehmen. Das wird durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) zugesichert und wird auch in Zukunft so bleiben.

Womit wir bei der zweiten Fehlinformation sind. Auch bei der Vergütung für Photovoltaik wird es Veränderungen geben. Die Meldungen [3] hierzu in den Medien legen ebenfalls viele Menschen falsch aus. Die Rechnung, die Einige anstellen, sieht so aus:

aktuelle Rendite – 16 % Vergütungskürzung = 0

So einfach ist die Rechnung allerdings nicht: Für eine saubere Renditeberechnung, sind Anschaffungs- und Betriebskosten den Einnahmen über 20 Jahre gegenüberzustellen. Dabei zeigt sich schnell, dass sich Photovoltaik auch in Zukunft sehr wohl lohnt.

Hier kommt dann der Punkt Verunsicherung ins Spiel. Die Kunden fragen mich: „Welche Vergütung gibt’s denn dann in Zukunft?“ Die Frage kann im Augenblick aufgrund fehlender Planungssicherheit seitens der Politik niemand richtig beantworten: Geplant war zunächst eine Absenkung der Vergütung zum 1.4. Dieser Termin ist mittlerweile verstrichen und es kam der 1.7. in einer Gesetzesvorlage ins Spiel, die mit 16 % Absenkung im Mai vom Bundestag beschlossen wurde. Diese Gesetzesvorlage wurde vom Bundesrat in den Vermittlungsausschuss aus Bundestag und Bundesrat verwiesen, der sich am 16.6. in zwei Sitzungen damit beschäftigte, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Die Sitzungen wurden auf 5.Juli vertagt. Eine Arbeitsgruppe soll nun bis dahin einen Kompromiss finden. Die Länderkammer hält eine Absenkung um maximal 10 % für sinnvoll. Laut Presseberichten [4] soll ein Beschluss zur Solarförderung, der in den ersten Julitagen gefasst wird, auch rückwirkend zum 1.7. gelten können.

Die Frage der Verbraucher ist: „Wie verhalte ich mich richtig, wenn ich jetzt eine Photovoltaikanlage kaufen möchte? Ich weiß ja nicht, was ich bekomme.“ Mein Rat ist, mit den Vergütungssätzen aus dem Beschluss des Bundestags zu rechnen. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass nach den Verhandlungen im Vermittlungsausschuss eine höhere Absenkung als bisher geplant beschlossen wird. Baut man seine Finanzierung auf die derzeit bekannten Werte des Bundestagsbeschlusses auf, ist man auf der sicheren Seite. Erreichen die Bundesländer im Ausschuss eine geringere Absenkung, lohnt sich die Anlage sogar noch besser und man erzielt über die gesamte Vergütungsdauer nach dem EEG, also 20 Jahre lang, höhere Einnahmen als zunächst geplant.

Ich denke, dass jetzt ein guter Zeitpunkt für den Kauf von Photovoltaikanlagen ist, da zum 1.1.2011 die nächste Degressionsstufe greift und dadurch zum Jahresende sicher wieder eine sehr hohe Nachfrage einsetzen wird. Jetzt hat man noch die Möglichkeit seine Wunschanlage zu guten Preisen zu bekommen. Zieht die Nachfrage nach der Verabschiedung des Gesetzes wieder richtig an, kann es sein, dass wieder Kompromisse bei einigen Komponenten getroffen werden müssen, weil die Wunschmodule und -wechselrichter vergriffen sind.

Am besten Sie lassen sich von einem unserer Fachpartner [5] ein Angebot erstellen. Dazu erhalten Sie auch eine fundierte Wirtschaftlichkeitsberechnung und können so selbst sehen, wie interessant Photovoltaik in Zukunft ist. Das ist natürlich vollkommen unverbindlich.